Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

lediglich allgemeinen Direktiven und mit minimaler Einmischung eine Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaften ist, das müssen die öffentliche Hand und die privaten Hände begreifen. Sie müs- sen begreifen, dass ihnen obliegt, zur Sicherung der finanziellen, perso- nellen und materiellen Bedingungen für akademische Forschungsinstitu- tionen beizutragen, nicht aber ihnen vorzuschreiben, worüber sie for- schen, ja noch nicht einmal, welche Probleme sie vorrangig lösen sollen.» Um diesen hohen Ansprüchen genügen zu können, ist es entschei- dend, sich einer ständigen Selbsthinterfragung zu stellen. Dies bedeutet auch zu überlegen, welche bisherigen Grundsätze, Vorstellungen, Ideen sollen beibehalten, welche verändert oder welche vielleicht sogar aufge- geben werden. Um Antworten auf solche Fragen zu finden, habe ich die Historikerinnen und Historiker des Liechtenstein-Instituts um ihre Meinung zu folgenden Fragen gebeten: Was könnte verbessert werden? Welche Forschungsthemen und -bereiche sollen in nächster Zeit ange- gangen werden? Welche Forschungsformen (Einzel- oder Teamfor- schung, Interdisziplinarität) sind zu überlegen? Wie soll das Liechten- stein-Institut seine Forschungsergebnisse vermitteln? Sind Monogra- phien oder Aufsätze in Zeitschriften und im Internet anzustreben? Oder sowohl als auch? Wie kann das Liechtenstein-Institut seine Vernetzung in der scientific community verbessern? Wie soll die Geschichtswissen- schaft weitergeführt werden? Soll die Thematik internationalisiert wer- den? Oder soll eine vorab auf Liechtenstein konzentrierte Forschung beibehalten werden? Die Ergebnisse dieser Gespräche seien im Folgenden bilanzartig festgehalten: Unbestritten ist die Auffassung, dass die Geschichtsforschung am Liechtenstein-Institut weitergeführt werden soll. Es besteht auch Kon- sens darüber, dass dabei die liechtensteinische Landesgeschichte als Kernkompetenz gelten soll. Der Fokus sollte sich auf die Zeit vom Spät- mittelalter bis zur Gegenwart richten, unter Einbezug vergleichender Perspektiven und der Einbettung in die regionalen, europäischen und weltgeschichtlichen Zusammenhänge. Da bisher die Thematik «Region Alpenrheintal» sich auf den Vor- lesungsbereich begrenzt hat, werden Überlegungen angestellt, was für neue Forschungsschwerpunkte möglich wären. Als geeignet werden zum Beispiel solche Themen erachtet, die Liechtenstein als Modellfall für die internationale Geschichtswissenschaft interessant machen kön- 369 
Was ist anders, als es vorher war?
	        

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