MUS MUNDUS oder dem CIP, ist Liechtenstein quasi absent. Die Re- gierung versucht mit bestimmten institutionellen Veränderungen dem gegenzusteuern. Abschnitt V wird potenzielle Zukunftsorientierungen für Liechtenstein im Europäischen Forschungsraum
aufzeigen. 4.Zukunftsorientierung Im Oktober 2010 hat die Regierung des Fürstentums Liechtenstein eine ausführliche Postulatsbeantwortung betreffend eines Konzepts zur För- derung der Wissenschaft und Forschung vorgelegt.50Erstmals entwirft die Regierung darin den Ansatz einer «Zukunftsvision» für den Wissen- schaft-, Forschungs- und Innovationsstandort Liechtenstein. Kern- punkte sind: –Erzielung eines Gleichgewichts aus Grundlagenforschung und an- gewandter Forschung; –Erstellung einer Wissenschafts- und Forschungsstrategie; –die gesetzliche Regelung der Förderung von Wissenschaft und For- schung; –die Einsetzung eines Wissenschafts- und Forschungsbeirats aus Vertretern der Bildung, Wissenschaft, Forschung und Verwaltung; –die bessere Vernetzung der forschenden Institutionen und Unter- nehmen; –die bessere Koordinierung der Forschungsaktivitäten; –eine bessere Forschungsförderung (Liechtensteinischer For- schungsfonds, internationale Forschungsförderung). Eine Wissenschafts- und Forschungsstrategie für Liechtenstein ist si- cherlich zu befürworten. Eine Strategie muss aber berücksichtigen, dass Liechtenstein einige Spezifika im Bereich Forschungsfinanzierung (im Vergleich zu OECD-Ländern hohe Forschungsinvestitionen in Relation zum BIP, sehr hoher unternehmerischer Anteil an den Forschungsinves- titionen) aufweist und im Bereich Innovation bereits eine Spitzenposi- tion einnimmt. Eine Strategie muss daher eng an die wirklichen Erfor- 350Heiko
Prange-Gstöhl 50Regierung des Fürstentums Liechtenstein, Ein Konzept zur Förderung der Wissen- schaft und der Forschung.