Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

sen.4Dabei verfolgen die Akteure drei Globalisierungsstrategien: die weltweite (Aus-)Nutzung von Technologien (über Handel, Produktion im Ausland, Lizenzierung), die weltweite Generierung von Technolo- gien5sowie die weltweiten technologische Zusammenarbeit zwischen forschungsrelevanten Akteuren6, seien es multinationale Unternehmen (MNUs), Universitäten oder Forschungsinstitute. Diese Entwicklung gilt im Übrigen auch für Kleinstaaten, deren F&E-Aktivitäten zwar tra- ditionell eher «globalisiert» sind, dennoch gab es auch in vielen dieser Staaten seit Ende der 1980er Jahre einen weiteren Internationalisie- rungsschub.7In den letzten 10 bis 15 Jahren treten zudem «new global players» mit den westlichen Industrieländern in den Wettbewerb um Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen. F & E-Investitionen in den boomenden Wachstumsregionen Asiens beispielsweise, und hier vor al- lem in China, steigen weiterhin kräftig an.8 Staatliches Handeln im Bereich der Forschungs- und Innovations- politik hat auf diese neuen Herausforderungen ganz unterschiedlich rea- giert und ist immer abhängig von den jeweiligen institutionellen und ökonomischen Strukturen, politischen Konstellationen und historischen Verläufen.9Studien haben zudem bereits seit Mitte der 1990er Jahre da- rauf hingewiesen, dass das staatliche Steuerungspotential aufgrund der Europäisierung staatlicher Aktivitäten sowie der zunehmenden globalen Vernetzung von Unternehmen zusehends erodiert. Direkte staatliche Forschungsförderung verliere daher stetig ihre Effektivität. Die Ausdif- ferenzierung der technologie- und innovationspolitischen Instrumente, 336Heiko 
Prange-Gstöhl 4Meyer-Krahmer, Globalisation of R&D and Technology Markets; OECD, The In- ternationalisation of Business R&D; Archibugi/Michie, The globalisation of tech- nology; Archibugi/Iammarino, The policy implications of the globalisation of in- novation. 5Multinationale Unternehmen versuchen mit Hilfe von Forschungsnetzwerken, grenzüberschreitend Innovationen zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden Inno- vationsaktivitäten simultan im Heimat- und im Gastland ausgeführt, Forschungs- einheiten im Ausland erworben oder neue F&E-Institute im Ausland aufgebaut. 6Gemeinsame Projektarbeit, Austausch technischer Informationen, Joint Ventures, strategische Allianzen, Austausch von wissenschaftlichem Personal. 7Siehe OECD, OECD Science, Technology and Industry Scoreboard, S. 122. 8Siehe OECD, China – Synthesebericht; NSF, Science and Engineering Indicators 2010. 9Z. B. Prange, Wege zum Innovationsstaat; Prange, Globalisierung und der Wandel nationaler Politiken.
	        

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