Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

Potentiale der Monarchie zu Beginn des 21. Jahrhunderts Zoltán Tibor 
Pállinger 1.Einleitung Das Konzept der Monarchie ist seit den Anfängen des politischen Den- kens präsent. Sie bildet einen der drei Pole (Monarchie, Aristokratie und Demokratie), um den sich die Suche nach der besten politischen Ord- nung dreht.1Mit Beginn der Neuzeit reduziert sich die Zahl der Alter- nativen auf zwei: «Alle Staaten, alle Gewalten, welche Macht über Men- schen ausgeübt haben oder noch haben, sind Republiken oder Monar- chien.»2Während zu Machiavellis Lebzeiten (1469–1527) die überwie- gende Zahl der – europäischen – Staaten Monarchien waren, ist ihre Zahl in den drei Wellen der Republikanisierung zusammengeschrumpft, so dass sie heute bloss noch eine Minderheit bilden.3In unseren Tagen sind weltweit nur noch 29 Staaten Monarchien, und 15 weitere gehören zur Sondergruppe der Commonwealth-Monarchien. Sie umfassen damit 15 % oder 23 % (in der erweiterten Zählung) aller Staaten und ihre Be- völkerung macht weniger als 10 % der Weltbevölkerung aus.4 Der reale Bedeutungsverlust der monarchischen Staatsform hat auch ihren Niederschlag in der wissenschaftlichen Diskussion gefunden. Sie ist mithin zu einem ersichtlich vernachlässigten Gegenstand gewor- 315 
1Frühstes Beispiel für diese Trias ist Herodot (484–425 v. Chr.), der expressis verbis festhält, dass es drei Verfassungen gäbe; nämlich Demokratie, Oligarchie und Mo- narchie. Vgl. Herodot (2004), 3, 80–84. 2Machiavelli (1990), S. 19. 3Friske entwickelt den Begriff der «Wellen der Republikanisierung» in Anlehnung an die von Huntington eingeführte Begrifflichkeit der «Demokratisierungswellen». Die erste Welle entstand im Gefolge der Französischen Revolution, die zweite im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg und die dritte nach dem Zweiten Welt- krieg. Vgl. Friske (2007), S. 5–6. 4Friske (2008), S. 17.
	        

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