Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

ner zutrifft. Es gibt also keine Garantie, dass der Aufstieg der Frauen in der liechtensteinischen Politik anhält und eine quantitative Gleichstel- lung in näherer Zukunft realisiert 
wird. Demokratiezufriedenheit Ein erfreuliches Ergebnis der Nachwahlbefragungen ist die Demokratie- zufriedenheit in Liechtenstein. Fast 90 Prozent sind sehr oder eher zu- frieden mit dem Funktionieren der Demokratie. Ähnlich hohe Werte wurden in Norwegen und Australien festgestellt. Die Schweiz liegt knapp darunter. Deutlich unzufriedener mit der Demokratie in ihrem Land sind die Bürgerinnen und Bürger in Schweden, Deutschland und Japan mit unter 50 Prozent Zufriedenen. In Israel sind es sogar nur 34 Prozent (Referenzwerte aus den CSES-Nachwahlbefragungen). Weitere Hinweise auf Demokratiezufriedenheit lassen sich aus den Antworten ableiten, wie viel Vertrauen man in einzelne Institutionen setzt. Diese Frage wurde bei den liechtensteinischen Nachwahlumfragen 1997, 2005 und 2009 gestellt. Ein Vergleich mit Daten aus Deutschland aus der allgemeinen Be- völkerungsumfrage (ALLBUS) im Jahr 2002 gibt ein aufschlussreiches Bild: 41,0 Prozent der Befragten wiesen ein tiefes Vertrauen in den deut- schen Bundestag (Parlament) auf, 29,2 Prozent gaben den mittleren Wert an, 29,8 Prozent signalisierten Vertrauen in den Bundestag. In der Schweiz haben immerhin rund 50 Prozent Vertrauen in den National- und Ständerat, also einen Zustimmungswert über dem mittleren Wert. Bei der Nachwahlumfrage 2009 in Liechtenstein waren es dagegen 79,2 Prozent. Nur 7,2 Prozent wiesen ein geringes Vertrauen in den Landtag auf, 13,6 Prozent ein mittleres Vertrauen. Seit Beginn der Nachwahlbe- fragungen im Jahr 1997 werden nur geringe Schwankungen festgestellt. Ein ähnliches Bild mehrheitlicher Zufriedenheit zeigt sich bezüg- lich der Responsivität der Parteien. Während in Liechtenstein im Mittel- wert der Nachwahlumfragen von 1997 bis 2009 mehr als 60 Prozent mei- nen, dass sich die Parteien darum kümmern, was das Volk möchte, lagen diese Werte in Vergleichsstaaten der CSES-Umfragen des Moduls 1996 bis 2001 zwischen 18 und 39 Prozent. Ein Vergleich mit den Daten aus den schweizerischen Nachwahl- umfragen bestätigt, dass sich die Wähler/innen in Liechtenstein relativ 285 
Wahlverhalten und Wahlforschung in Liechtenstein seit 1986
	        

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