Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

Über die zukünftige Entwicklung Liechtensteins wird sporadisch diskutiert. Die vorgehenden Darstellungen und Darlegungen sollen den Blick dafür schärfen, wie schwierig es ist, das korrekte Mass des zu er- wartenden Verlaufs auch nur annähernd vorherzusehen. Sie sollen auch auf die Schwierigkeit hinweisen, die Grenzen des Verkraftbaren bestim- men zu können. Denn das Wachstum besteht nicht einfach in der Ver- mehrung der einzelnen Werte, sondern ist von einem Wandel der Struk- turen begleitet. Wer in den 1970er Jahren – zu Zeiten von Energiekrisen und der Diskussion der «Grenzen des Wachstums» – die tatsächliche Entwick- lung prognostiziert hätte, hätte hinzufügen müssen, dass ein solches Wachstum die natürliche Umwelt massiv beeinträchtigen würde. Der heutige Blick, beispielhaft auf den Wert des Energieverbrauchs, macht es am besten deutlich: Die eingesetzte Energie hat ganz deutlich unter- durchschnittlich zugenommen, obwohl Bevölkerung, Beschäftigung und Wirtschaftsleistung massiv angestiegen sind. Auch wurde diese Energie sicherlich mit weniger umweltschädigenden Emissionen einge- setzt. Die Steigerung der wirtschaftlichen Wertschöpfung bestand nicht einfach in einer Vermehrung des Bisherigen, sondern hat innere Verän- derungen enthalten und bewirkt, welche die Entwicklung verkraftbar(er) werden liessen. Damit soll selbstverständlich in keiner Weise angedeutet werden, eine Diskussion darüber, was ein kleines Land verkraften kann und wo zusätzliches Wachstum zu Problemen und Schäden führt, solle nicht ge- führt werden. Liechtenstein hat sich in der heutigen Welt offensichtlich gar nicht so schlecht eingerichtet. Das ist jedoch kein Ruheplatz auf einem beque- men Sofa. Ein Land mit einem so hohen Wohlstandsniveau aufgrund grosser wirtschaftlicher Leistungskraft muss sich seinen Platz täglich er- kämpfen. Die Kunden und Märkte der liechtensteinischen Unternehmen befinden sich im Ausland, es gibt keinen Schutzschild. Der Erfolg – und das bedeutet ganz einfach, seine Produkte und Leistungen trotz Kon- kurrenz verkaufen zu können – beruht eben auf Leistung: Qualität, Qualifikation, Verlässlichkeit. Für die These, dass der kleine Staat anpassungsfähiger ist, finden sich immer wieder Belege. Das hat nicht allein mit den oft genannten «kürzeren Wegen» und der geringeren Bürokratie der Administration zu tun. So ist wohl auch, vielfach unbewusst, verinnerlicht: Das Bewusst- 127 
Vom Werden und Wachsen eines Forschungsinstituts in einem Kleinstaat
	        

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