Volltext: Jahrbuch (2017) (116)

Vaduzer Heimatbuch Band 2: Lebensraum 
Klaus Biedermann 
Vaduzer Heimatbuch Band 2: 
Lebensraum 
Hrsg. Verein für Vaduzer 
Heimatkunde VVH 
Vaduz, 2016. 300 Seiten. 
Gebunden. 
ISBN 978-3-9524238-1-3 
CHF 45.— 
Alois Ospelt: Vaduzer 
Landwirtschaft 
Auszug aus dem Vaduzer Heimat- 
buch Band 2 «Lebensraum» 
Hrsg. Verein für Vaduzer 
Heimatkunde VVH 
Vaduz, 2016. 181 Seiten. 
Broschierter Sonderdruck. 
ISBN 978-3-9524238-2-0 
CHF 29.— 
  
Der im Jahr 2008 gegründete Verein für Vaduzer Heimat- 
kunde (VVH) hat sich die Herausgabe eines dreibändi- 
gen neuen Vaduzer Heimatbuches zum Ziel gesetzt. Da- 
mit verbunden ist auch die Absicht, Ergebnisse von Zeit- 
zeugeninterviews in die einzelnen Beitráge dieser drei 
Bánde einfliessen zu lassen. Der erste Band der Trilogie, 
«Spurensuche», erschien im Jahr 2013. Er bietet in vier 
Beiträgen eine Bestandsaufnahme dessen, was den Men- 
schen ausmacht, in diesem Falle die Bewohnerinnen und 
Bewohner der Gemeinde Vaduz: die Herkunft, die Ritu- 
ale (Bráuche) und die Sprache. Bestandteil dieses Buches 
ist zudem ein Beitrag über Vaduzer Familien, Persón- 
lichkeiten und «Originale». 
Band 2 des Vaduzer Heimatbuches folgte im Herbst 
2016. Er bietet unter dem Titel «Lebensraum» vier unter- 
schiedliche Zugänge zu Geschichte und Lebenswelt der 
Gemeinde Vaduz. Im Fokus stehen dabei die Landwirt- 
schaft, das Gewerbe, das Schulwesen sowie vier orts- 
bezogene Lebensläufe. Bei der die Erarbeitung ihrer Bei- 
träge hatten die Autorinnen und Autoren weitgehend 
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freie Hand, so dass bei jedem Beitrag die jeweilige indi- 
viduelle Handschrift spür- und lesbar ist. 
Vaduzer Landwirtschaft 
Der Vaduzer Historiker Alois Ospelt verfasste den 
Hauptbeitrag zum Thema «Vaduzer Landwirtschaft». 
Dieser sehr fundierte, zugleich gut verständliche Beitrag 
enthält eine umfangreiche und detaillierte Darstellung 
zur Geschichte der Landwirtschaft in Vaduz. Der Autor 
fragt auch nach der Entstehung und Entwicklung des 
Siedlungs- und Gemeindegebiets von Vaduz. Erkennt- 
nisse dazu, so Alois Ospelt, könne man aus drei Berei- 
chen gewinnen: der Archäologie, der Namenkunde so- 
wie der allgemeinen regionalen Geschichtsforschung. 
Alois Ospelt legt in seinem Beitrag den Schwerpunkt 
auf die Auswertung schriftlicher Quellen und Doku- 
mente. Bereits im 14. Jahrhundert stellten Amtsleute di- 
verse Urkunden aus, die besonders der Streitschlichtung 
und der Rechtssicherheit dienten. Es gab wiederholt 
Streit zwischen Vaduz und den Nachbargemeinden um 
die Nutzung von landwirtschaftlichem Boden. Ins Ge- 
wicht fallen dabei besonders die Streitigkeiten zwischen 
Schaan, Vaduz und Triesen auf der einen sowie mit 
Buchs und Sevelen auf der anderen Seite. Gestritten 
wurde um den Rheinverlauf. Über Jahrhunderte verän- 
derte der Rhein ständig seinen Lauf, was eine dauerhafte 
Abgrenzung von Nutzungsrechten schwierig machte. So 
hatten auch entsprechende Vereinbarungen kaum Be- 
stand. Immer wieder mussten Konflikte neu gelöst wer- 
den, was zu einer Vielzahl an schriftlichen Zeugnissen 
führte. Durch Wuhrbauten konnte dem Rhein zudem 
wirtschaftlich bedeutsames Acker- und Weideland abge- 
rungen werden. Bereits diese Hinweise zeigen, dass ein 
Beitrag über die Vaduzer Landwirtschaft immer auch 
für die Nachbargemeinden (und für die ganze Region) 
von Interesse ist. Und: die hier ausgewerteten Quellen 
geben oft konkrete Antworten auf Fragen nach der Art 
der Bodenbewirtschaftung. 
Vaduzer Flurnamen wie Iraggell oder Iratetsch bele- 
gen die Umwandlung von zuvor naturbelassenen Gebie- 
ten in landwirtschaftlich nutzbare Flachen. Diese Flurna- 
men entstammen dem Rätoromanischen und bezeugen 
eine umfassende mittelalterliche Landnahme im 12. und 
im 13. Jahrhundert. Iraggell ist eine Ableitung aus dem 
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