Egon Rheinberger jedoch sah keinen Grund, seine Künst-
lerlaufbahn aufzugeben, besonders, nachdem er mit
seinem Studienfreund Georg Wrba ein eigenes Atelier
bezogen hatte.?* Zwischen 1896 und 1898 wirkte Egon
Rheinberger als freischaffender Bildhauer in München.
1898 nach Vaduz zurückgekehrt, half er zwischendurch
von 1899 bis 1901 Fürst Johann II. beim Wiederaufbau
der Burgen von Kreuzenstein sowie Liechtenstein bei
Módling.^? Endgültig zurück in Liechtenstein, lebte
Egon Rheinberger ab 1902 im elterlichen Roten Haus in
Vaduz sowie ab 1912 auf der von ihm restaurierten Burg
Gutenberg in Balzers. Egon Rheinbergers architektoni-
sches Erstlingswerk in Liechtenstein war jedoch der Um-
bau des Roten Hauses in Vaduz (1902-1905). Dieses
wurde durch einen Turmanbau sowie durch den Einbau
einer gotischen Stube aus Feldkirch bereichert. Seit 1901
Gründungs- und bis zu seinem Tod 1936 Vorstandsmit-
glied des Historischen Vereins für das Fürstentum Liech-
Egon Rheinberger (1870-1936). Gemälde von Eugen Zotow.
Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 116, 2017
tenstein, machte sich Egon Rheinberger besonders um
archäologische Ausgrabungen bei der Burg Gutenberg
verdient.”
Im Jahre 1910 hatte Egon Rheinberger mit Aloisia
Maria Schädler (1883-1988) geheiratet. Aus dieser Ehe
entsprossen die Sóhne Hans (1911-1980), Peter (1913—
1997) und Rudolf Rheinberger (1917-2009). Letzterer
ist der Verfasser dieses Beitrags zur Familiengeschichte
der Rheinberger.
235 Wilhelm, Egon Rheinberger 1984, S. 115.
236 Wanger / Irmen, Briefe und Dokumente 1982, Bd. VII, S. 8.
237 Ebenda, S. 16.
238 Wilhelm, Egon Rheinberger 1984, S. 117-118.
239 Crettaz-Stürzel, Egon Rheinberger 2013.
240 Ebenda.
241 Vaduzer Familienchronik 2002, S. 169.
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