Volltext: Jahrbuch (2017) (116)

Alle diese Äusserungen deuten nun wirklich auf eine 
langsam sich entwickelnde Schizophrenie hin. Sei es 
nun die verweigerte Absolution bei der Beichte, die 
Aufregungen um die Herausgabe ihres Buches oder die 
eine oder andere ungünstige Kritik daran, sie mögen 
Anstoss zum Manifestwerden der Schizophrenie gewe- 
sen sein, aber nicht die Ursache. Für die Diagnose Schi- 
zophrenie sprechen das Alter von 33 Jahren, die hohe 
Intelligenz und eine erbliche Belastung von Seiten der 
Mutter.” 
Ihr schriftstellerisches Hauptwerk: Der Roman «Gutenberg-Schalun» 
von Hermine Rheinberger, 1897 in Chur erschienen und 1980 in 
Vaduz neu aufgelegt. Die Zeichnung stammt von Ferdinand Nigg. 
Hermine Rheinberger 
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180 
Nach Beginn der Erkrankung im Frühjahr 1898 war Her- 
mine zunächst noch einige Monate zu Hause. Dann nahm 
sie ihre Tante Schwester Maxentia in das klostereigene 
Krankenhaus in Zams, von wo sie bald in die Psychiatri- 
sche Klinik der Universität Innsbruck eingewiesen wurde. 
Ende des Jahres 1899 wurde sie in das St. Josefsinstitut in 
Mils bei Hall verlegt. Dort wurde sie bis zu ihrem Tode 
von den Barmherzigen Schwestern liebevoll gepflegt. Sie 
erlag in Mils am 24. Januar 1932 einem Schlaganfall.” 
Der historische Roman «Gutenberg-Schalun» wurde 
bei Hermann Fiebig in Chur verlegt und im Jahre 1897 in 
einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckt. Das Buch 
umfasst 280 Seiten Text und einen 8-seitigen Anhang mit 
Anmerkungen. Die an die Verfasserin gerichteten brief- 
lichen Besprechungen sind durchwegs recht positiv. Be- 
sonders gelobt werden die Naturschilderungen und die 
Darstellung volkstümlicher Szenen, wáhrend die Dialoge 
als weniger gelungen beurteilt werden. Hermine Rhein- 
berger erhielt im Jahre 1898 von Fürst Johann II. als An- 
erkennung für ihr Werk eine goldene Brosche in Form 
Ansicht von stilisierten Rebzweigen. Gemälde von Egon Rheinberger 
(1870-1936). 
  
Rheinberger Rudolf: Notizen zur Geschichte der Familien Rheinberger in Vaduz
	        

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