Acker und Heuwachs
in der Sax
Acker im Gapetsch
Untere Galina, Schaan
Obere Galina, ob Schaan
Untere Isla, Vaduz
1130 Klafter
650 Klafter
6282 Klafter
10056 Klafter
1180 Klafter
18298 Klafter
zu 11 Gulden jährlich
zu 5 Gulden jährlich
zu 13 Gulden jährlich
zu 33 Gulden jährlich
zu 18 Gulden jährlich
zu 80 Gulden jährlich
Im Jahre 1802 hatte Johann Rheinberger ein festes Wart-
geld von 30 Gulden pro Jahr. Dazu erhielt er jedes zweite
Jahr 31 Gulden für die Livree.
An den Tagen, an denen keine Amtsbotengänge an-
standen, wurde er auch als Amtsschreiber verwendet. Das
waren etwa 130 Tage im Jahr. Dafür erhielt er pro Tag
40 Kreuzer, was für das ganze Jahr 43 Gulden ausmachte.
Später, unter Landvogt Joseph Schuppler, versah Jo-
hann Rheinberger die Ämter als Amtsbote, Hauptzoller
und Strassenaufseher. Dafür erhielt er pro Jahr pauschal
etwas über 300 Gulden und zusätzlich noch Naturalien.
Seine privaten Einkünfte für Schreibarbeiten, wie Abfas-
sen von Kaufverträgen, Testamenten, Rechnungslegun-
gen, Führen von Gemeindesteuerbüchern und als Ein-
zieher für Darlehensgeber, mögen nochmals etwa
100 Gulden in bar ergeben haben. Als Einzieher von
Bündner Kapitalgebern erhielt er sechs Prozent der ein-
gezogenen Zinsen.
Es ist schwierig, den Ertrag der Deputatsgründe genau
abzuschätzen. Man darf aber annehmen, dass dieser Er-
trag etwa das Doppelte des Deputatszinses von 80 Gulden
umfasste, so dass der reine Deputatsnutzen um die 80 Gul-
den ausmachte. Man kann Johann Rheinbergers Gesamt-
einkünfte um das Jahr 1800 etwa so zusammenfassen:
Wartgeld 30 Gulden
Livree 16 Gulden
als Amtsschreiber 43 Gulden
als Zehentgänger 25 Gulden
Deputatsgenuss 80 Gulden
Private Schreibarbeiten 100 Gulden
Naturalien 106 Gulden
Total rund 400 Gulden
An Eigenbesitz hatte Johann Rheinberger im Jahre 1802
das neuerbaute Haus Nr. 19 mit «Gártel und Bünt».
Diese Bünt am Haus mass 735 Klafter. Ausserdem besass
130
er Grund und Boden im Ausmass von 11 584 Klaftern.
Davon waren 2315 Klafter Ackerland, 5769 Klafter Wies-
land, 110 Klafter Weinberg?! und 3390 Klafter Rietboden.
Er hatte also einen ordentlich grossen Landbesitz, den
er natürlich nicht selbst bewirtschaften konnte. Auf
einem Teil des Grundbesitzes lasteten allerdings Hypo-
theken in Hóhe von total 2000 Gulden. Dies bedeutete
einen jáhrlichen Zins von etwa 80 Gulden, der durch die
Verpachtung eines Teils seiner Güter in etwa ausge-
glichen worden sein mag.
Johann Rheinberger bewohnte bis zur Jahrhundert-
wende das Haus, das schon sein Grossvater Andreas be-
wohnt hatte. Es befand sich — wie bereits erwähnt — an
der Landstrasse im Stádtli, wo heute der «Englánder-
bau» steht. Im Jahre 1796 verkaufte er dieses Haus «mit
der halben Halden» an Johann Wolf. Dann baute er sich
ein neues Haus in derselben Gegend, aber unterhalb der
Landstrasse. Heute steht dort nórdlich des Postgebáudes
das Bürohaus Dr. Ritter. Der Amtsbote hatte dort schon
im Jahre 1789 durch Zukauf seine Bünt vergrôssert, so
dass er nach Fertigstellung des Neubaues im Jahre 1802
ein schônes arrondiertes Anwesen besass. Beim Verkauf
des alten Hauses hatte er sich vorbehalten, «in der Hal-
den jedes Jahr auf das Fronleichnamsfest Stauden oder
Mayen hauen zu dürfen».* Nordwárts an sein Anwesen
schloss sich direkt sein Deputatsgut «Untere Isla» mit
1180 Klaftern an, das ist das Gelände zwischen der Land-
strasse und der Aulestrasse bis zur alten Post.
Amtsbote Johann Rheinberger gründet eine Familie
Am 6. Februar 1787 heiratete Johann Rheinberger mit
Josefa Hartmann, der Tochter des Hofjágers Andreas
Hartmann und der Klara Wolfinger aus Balzers.56 Jakob
Hartmann, der Vater des Andreas, stammte aus Fras-
tanz.” Johann Rheinberger und Josefa Hartmann hatten
mindestens sechs Kinder, von denen zumindest die letz-
ten drei in der Zeit der Franzosenkriege starben.®® Von
den überlebenden Kindern blieb Clara Josepha ledig und
Andreas hatte nur ein Kind, das im Alter von vier Wo-
chen starb.® Nur Johann Peter (1789-1874), der spátere
Rentmeister, pflanzte die Familie im Mannesstamme fort.
Doch der Amtsbote verlor seine erste Frau schon im
Jahre 1800. Josefa Hartmann starb, wohl sehr geschwächt
durch die (mindestens) sechs rasch aufeinanderfolgen-
den Geburten und das Elend der Kriegsjahre an der
«Auszehrung».”
Rheinberger Rudolf: Notizen zur Geschichte der Familien Rheinberger in Vaduz