Volltext: Jahrbuch (2017) (116)

Diese aktenkundig gewordenen Vorfälle zeigen, dass 
das Zusammenleben im Lager zusehends schwierig und 
konfliktanfällig wurde. Die Insassen waren unterschied- 
licher Herkunft. Die Aufgabe der Polizei war nicht ein- 
fach, jene des Lagerkommandanten auch nicht. Die Aus- 
sicht auf die Zukunft war ungewiss. Anflüge von Lager- 
koller zeigten sich. 
Drängen auf Ausreise 
Von Anfang an drängte Liechtenstein auf Ausreise aller 
Internierten. Ein harziges Tauziehen entwickelte sich um 
dieses Ziel. Die Schweiz übernahm die Holmston-Inter- 
nierten nicht. Das Werben der Sowjetkommission war 
Josef Salamaj, Mai 1947. 
  
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zwar teilweise erfolgreich. Anfang 1947 wohnten 110 In- 
ternierte im Lager Schaan — so auch Sinski, Salamaj und 
Bury — und 12 wohnten privat. Von den noch insgesamt 
122 Internierten waren 98 Männer, 19 Frauen und 5 Kin- 
der.? Drei der Kinder waren 1946 geboren worden. Je ein 
Russe starb 1945, 1946 und noch 1948 - dieser kurz vor 
der geplanten Ausreise.? 
Die verbliebenen Internierten suchten alle ein Emigra- 
tionsland im Westen, móglichst in Übersee. Im Mai 1947 
liess die liechtensteinische Regierung alle ein Personal- 
blatt (in sechsfacher Ausführung) samt Passfoto ausfül- 
len, um bei ausländischen Konsulaten Visen einzuholen. 
Mit Hilfe von Arthur Holmston gelang es, eine Zu- 
sage von Argentinien, regiert von Perön, für die meisten 
in Liechtenstein Verbliebenen zu erlangen. So erhielten 
Peter Buryj, Mai 1947. 
  
Geiger Peter: Das Leben von Josef Salamaj, Mitglied der Holmston-Armee 1945
	        

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