Volltext: Jahrbuch (2014) (113)

80 Kudryavtseva Tamara: Die Sage vom lichten 
Stein 
Er wird Ruhm und Macht dir bringen Wenn auch nur in kleinem Reich Glück wird als Begleitung klingen Deiner Arbeit, deinem Fleiss. Eine Krone wird einst tragen Dein Geschlecht von edlem Blut, Freiheit wird das Banner wahren, Friede als das höchste Gut. Er geht weg – und ist entschwunden Eigenartig wie er kam. Sinnend mit dem selt'nen Funde Lange Zeit der Bauer stand. Im Schlussteil des stilisierten Liedes wird die «Erfüllung» der Prophetenworte 
thematisiert: Und das Wort hat sich erfüllet Durch den wundersamen Stein Dessen Leuchten überstrahlte Gold'ner Abendsonnenschein. Diese Mär vom lichten Steine Ward beim ganzen Volk bekannt Der Bauer wurd in jenem Reiche Nur noch «Lichtenstein» genannt. Und noch heute wirket weiter Wunderkraft von dieser Sag' Das Geschlecht der Liechtensteiner Thront und herrscht im Fürstensaal. Edler Haus ist keins zu finden Das gerecht und güt’ger wirkt. Fried' und Wohlfahrt Kränze winden Edelmut sein Wappen ziert. Drum klingt stolz dein edler Name Ehrfurchtsvoll in jedem Heim Tief im Herzen steht erhaben Unauslöschlich Liechtenstein!3 Autor dieser Verse war wohl Hans-Friedrich Walser selbst. Stilistisch orientiert sich der Text an Versgattun- gen wie Liedern, Balladen, Oden und Hymnen, wie sie im 19. Jahrhundert populär geworden sind. Walser selbst nennt allerdings keine Quellen, aus denen er für seine Verse geschöpft haben könnte. 
Goldmedaille von 1694 mit dem Porträt von Fürst Johann Adam I. Andreas von Liechtenstein. Rückseite dieser Medaille mit Darstellung des «lichten Steins».
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.