26 Frey Stefan: Zwischen Eidgenossen und
Österreich
aussergewöhnlich waren.104 Vermutlich scheute Johan- nes, der beim Tod Sigmunds II. bereits 51-jährig war, da- vor zurück, die Regierung über die stark verschuldeten Herrschaften anzutreten. Vielmehr übernahm Johannes Neffe Rudolf von Sulz die führende Rolle. Der Sulzer trat sowohl in Mai- enfeld wie in Vaduz, Schellenberg und Blumenegg als «regierender herr» auf.105 1509 nahmen Johannes und Rudolf, der wohl auch hier die bestimmende Figur war,
den Verkauf von Maienfeld wieder an die Hand. Sie setzten sich über das Vorkaufsrecht hinweg, das Sig- mund II. Maximilian eingeräumt hatte, und verkauften Maienfeld 1509 für 20 000 Gulden an die Drei Bünde.106 1510 übernahm der Sulzer die übrigen brandisischen Besitzungen. Nachdem er sich mit Johannes über ei- nen Auskauf der diesem verschriebenen Leibrente verständigt hatte, kaufte er ihm für 12 000 Gulden den von Vater, Mutter und Brüdern ererbten Anteil an den DieEidgenossengebendieGrafschaftVaduzwiederzurückanLudwigvonBrandis;UrkundeausdemJahr1499.