Prinz Emmeram von Liechtenstein hat sich in der Ver- gangenheit vor allem im Zusammenhang mit dem Thema Denkmalschutz bzw. der Stiftung Baukultur im Histo- rischen Verein verdient gemacht. Schwerpunkt seiner Interessen und Kenntnisse sind aber ganz allgemein die neuere Geschichte, insbesondere die Landesgeschichte. Prinz Emmeram ist ein sehr aktives und grosszügiges Vereinsmitglied, das immer wieder aufgrund von Ent- deckungen in Archiven oder auf dem Büchermarkt der Geschäftsstelle oder dem Vorstand Sachverhalte unter- breitet, die einer genaueren Untersuchung wert wären. Oft bietet er auch direkt seine Unterstützung an. Peter Geiger ist als Forscher, Publizist und Lehrer bekannt in Liechtenstein und hat sich insbesondere als Spezialist für liechtensteinische Zeitgeschichte einen Namen gemacht. In den Jahren 2001 bis 2006 leitete er als Präsident die «Unabhängige Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg». Seit 2010 agiert er als Co-Vorsitzender der «Liechtensteinisch-Tschechischen Historikerkommission». Die zahlreichen Publikationen, die aus seiner Forschungstätigkeit hervorgingen, sind für unser Land von grösster Bedeutung, so zum Beispiel die je zweibändigen Werke «Krisenzeit» und «Kriegszeit». Neben der Zeitgeschichte umfasst sein Publikationsver- zeichnis auch Veröffentlichungen zur sakralen Kunst, zur Geschichte des 19. Jahrhunderts und zur Souverä- nität des Landes. Seine Persönlichkeit als kritischer Wis- senschaftler prägt ganz seine Publikationen, seine For- schungstätigkeit und seine Mitarbeit im Historischen Verein. Rückblick und Ausblick / Freie Aussprache Abschliessend blickte der Vorsitzende kurz auf die Aktivitäten des Vereins im Jahr 2012 zurück und ging kurz auf laufende oder geplante Vorhaben ein. Im Rückblick ging es vor allem um die Exkursionen in den Bregenzerwald und nach Schwyz, die Aussprache mit dem Ressort Kultur sowie die Präsentation des Jahr- buchs Band 112. Der Ausblick befasste sich mit neuen Projektideen und geplanten Publikationen, mit der Zu- sammenarbeit mit der Historisch-Heimatkundlichen Vereinigung Werdenberg in einem gemeinsamen Jahr- buch-Projekt sowie mit der gemeinsamen Durchführung einer Veranstaltung im Rahmen der AIGMA im No- vember 2013. Neue Projekte sind angedacht, aber noch nicht spruchreif. Insbesondere stellt die Finanzierung
eine grössere Herausforderung dar. Im Jahr 2014 sollen die offenen Fragen geklärt und die diesbezüglichen Be- schlüsse gefasst werden. Abschliessend gab es einige Wortmeldungen aus dem Kreise der Vereinsmitglieder, die den Inhalt des Jahres- berichts, insbesondere in Bezug auf das Landesmuseum, den «Kleinen Valts» (Vorarlberger Sprachatlas mit Ein- schluss Liechtensteins, Kurzfassung) sowie die Archäo- logie
betrafen. Öffentlicher Vortrag Nach einem kleinen Imbiss folgte der öffentliche Vor- trag von Dorothee Platz mit dem Titel « ‹Bringt klagbahr vor und ahn . . . › – Ergebnisse einer ersten Auswertung der Verhörtagsprotokolle von 1692 bis 1718». Zum Vor- trag fanden sich nochmals einige Interessierte ein. Der Vortrag von Dorothee Platz ist im Jahrbuch Band 112 publiziert. Vorstand und Geschäftsstelle Der Vereinsvorstand erledigte im Berichtsjahr 2013 seine statutarischen Geschäfte in sieben ordentlichen Sitzungen. An einer zusätzlichen Sondersitzung befasste sich der Vorstand ausführlich mit Projektideen für neue Forschungsprojekte, die zurzeit konkretisiert werden. Der Vereinsvorsitzende Guido Wolfinger vertrat den Historischen Verein bei öffentlichen Anlässen und in verschiedenen Arbeitsgruppen, so an den Buchpräsen- tationen der Liechtensteinisch-Tschechischen Historiker- kommission sowie an den Sitzungen des Arbeitskreises für interregionale Geschichte des mittleren Alpenraums (AIGMA). Ausserdem gab es Treffen mit dem Ressort Kultur sowie der Historisch-Heimatkundlichen Vereini- gung der Region Werdenberg. Der bisherige Geschäftsführer des Vereins, Marco Schädler, hat auf Ende 2013 gekündigt. Der Vorstand hat Marco Schädlers engagierten Einsatz als Geschäfts- führer unseres Vereins in den vergangenen viereinhalb Jahren gewürdigt und ihm herzlich gedankt für die zu- verlässige Erledigung aller zugeteilten Aufgaben, für die von Humor und Witz geprägte angenehme Zusammen- arbeit und Kommunikation sowie das freundschaftliche Verhältnis, welches das Klima im Gamanderhof in den letzten Jahren geprägt hat.155 HistorischerVereinfürdasFürstentumLiechtenstein,JahrbuchBand113,2014