167 Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 112,
2013
gänge und die betreffende Literatur zwar Bezug genom- men (S. 26 und S. 42), die entscheidenden Dokumente wurden allerdings nicht publiziert. Neben dieser «Publikationslücke» zeigt sich ein bis- weilen allzu lokal beschränkter Zugang auch in «Infor- mationslücken», wie jener, die sich beim Dokument zur Ministeranklage Vogt findet: Während hier auf die Poli- zei- und Justiz-Akten im Landesarchiv verwiesen wird, werden die relevanten und die problematischen Vor- gänge besser dokumentierenden Bestände im Schwei- zerischen Bundesarchiv, die in der Forschung seit län- gerem öffentlich gemacht sind, völlig übergangen. Ist Bern wirklich so weit von Vaduz entfernt? Freilich, es wäre eher ein Katechismus, denn eine wis- senschaftliche Publikation, böte der Band nicht Raum für weitere Forschungsbereiche und -kontroversen. Je präziser sich diese abzeichnen, umso besser für die Pub- likation. Mit dieser sorgfältig zusammengestellten und inhaltlich gut erschlossenen Sammlung historischer Do- kumente zur liechtensteinischen Geschichte der Jahre 1928 bis 1950 haben die Bearbeiter Stefan Frey und Lu- kas Ospelt sowie das Liechtensteinische Landesarchiv als Herausgeber einen Meilenstein für die quellenkundige Fortschreibung der liechtensteinischen Zeitgeschichte gesetzt. Anschrift des Autors Mag. Jürgen Schremser, Bangarten 13, FL-9490 Vaduz Kapitel_7_Rezensionen.indd 16711.06.13 15:49