Volltext: Jahrbuch (2013) (112)

157 Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 112, 
20131980 
gesetzt. Das Verfahren «Marke-in-Marke» findet eine Fortsetzung auch zu 
75 Jahre Postmuseum 1930–2005 mit einem Porträt des 
Postmuseumsgründers Hermann Sieger. Humor, Kinder Humor findet erst spät Eingang. Meist waren und sind Themen ernst behandelt. Anders dann durch 
Paul Flora, so 1980 zur 
Commedia dell’Arte, später etwa bei 
Olympia- Sportlermarken von 
Corina Marxer 2005, wo dem 
Skisprin- ger Flügel helfen und wo, verkehrte Welt, ein Wild- schwein den 
Biathleten hetzt (Abb. 27). Und 
Kinder, ausser Jesuskind, Engel und Prinzchen, finden ebenfalls spät Platz auf Marken, erst ab den 1980er Jahren, etwa beim Thema 
Fasnacht von 
Regina Marxer 1983 (Abb. 28), beim 
«Stäckle-Spiel» der Europa- marke von 
Evelyne Bermann 1989 und beim 
Herz-Brief- Ballon von 
Nico 1995. Schliesslich wird die 
kindliche Kreativkraft selber erkannt und gewürdigt. Beim Wettbe- werb der LIBA 2002 wird die 
Bienen-Zeichnung der Pri- marschülerin 
Laura Lingg ausgezeichnet und verwendet. 2009 wird ein 
Weihnachts-Fenster der Primarschule Gam- prin zum Marken-Sujet. Und zur LIBA 2012 hat wieder eine Primarschülerin die 
Guschger Sennapoppa-Sage auf die Marke gebracht, nämlich 
Noa Schwarz. 
zitiert den zentralen Artikel 2 der Verfassung, wie er seit 1921 und bis heute gilt: 
«Das Fürstentum ist eine kon- stitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamenta- rischer Grundlage. Die Staatsgewalt ist im Fürsten und im Volke verankert.» 1995 gedachte man des 
50-jährigen Bestehens des Liech- tensteinischen Roten Kreuzes, 1945 gegründet, nun von Für- stin Marie-Aglae präsidiert. 
Ursula Kühnes Marke zeigt die 
Fürstin mit Kindern, im Hintergrund zieht sich ein Flüchtlingsstrom hin (Abb. 25). 1995: das war die Zeit der Balkankriege, mit ethnischen Vertreibungen, ebenso des Gedenkens an das Kriegsende 1945. Und dann die 
300-Jahr-Marken, 1999 zum Unterland, 2012 zum Oberland, beide von 
Louis Jäger gestaltet und je zusammenhängend. Die erste – 
300 Jahre Liechtenstei- ner Unterland – zeigt in einem Aquarellblock die fünf Gemeinden, je mit der Pfarrkirche (Abb. 26). Die zweite Markenserie – zu 
300 Jahre Liechtensteiner Oberland – ist abstrakter, sie reiht am Oberländer Gebirgszug die Farb- fahnen der sechs Gemeinden von Planken bis Balzers aneinander, immer zwei in einer Marke. Zu 
50 Jahre Landesbibliothek 2011 hat 
Markus Schaper ein Buchstabenhaus mit zwischengelegten Goldlettern gestaltet. Und die Landesbank hat zum 
150-Jahr-Jubiläum 1861–2011 ihren QRC (Quick-Response-Code) als Mar- kensujet gewählt: Handynutzer kommen so direkt auf die Landesbank-Website, was in die digitale Gegenwart und Zukunft weist. Zum Vergleich: Die 
Landesbank-Brief- marke zum 125-Jahr-Jubiläum von 1986 zeigte noch in tradi- tioneller Form das Porträt des verdienten Landesverwe- sers Karl Haus von Hausen, der 1861 die Gründung der Landesbank, damals noch nach dem Kerngeschäft als «Spar- und Leihkasse» benannt, vorangetrieben hatte. Und natürlich nimmt die 
Philatelie sich selber zum Thema. Bedeutende Figuren der Philatelie, so der Erfinder der Briefmarke, 
Rowland Hill, und die erste Brief- marke überhaupt, 
Black Penny von 1840, finden den Weg auf Liechtensteiner Marken. Zum Jubiläum 
75 Jahre Brief- marken wird 1987 eine Marke mit dem Bild von 
Prinz Alois – dem heutigen Erbprinzen – ausgegeben: Der Kenner sieht sofort die spezielle Gestaltung, nämlich jene der er- sten Liechtenstein-Marke von 
Koloman Moser von 1912, anders sind nur Porträt (Prinz Alois statt Fürst Johann II.), Farben, Wertangabe, Jahreszahlen. Ähnlich 1980 zu 50 Jahre Postmuseum: Da wird die 
3-Rappen-Koselmarke mit der Winzerin von 1930 in die neue 80-Rappen-Marke 
Abb. 27: Biathlet, Olympische Winterspiele Turin, Corina Marxer, 2005.Abb. 
28: Fasnacht: Kinder bet- teln Eier, Regina Marxer, 1983. Kapitel_6_Geiger.indd   15711.06.13   15:49
	        

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