156Geiger Peter: Liechtensteiner Briefmarkenjahrhundert 1912 bis 2012: Spiegel der
Zeit
tional nach oben, bis in die UNO. Ein wichtiger Schritt war 1978 der
Beitritt zum Europarat. Dazu entwarf
Louis Jäger eine Marke (Abb. 24), abstrakt und doch verständ- lich durch farbige Flächen und flussartige Arme nach vier Richtungen. Den Kreis, das Europaemblem, nimmt er auch in Zahl- und Schriftform
auf. Jubiläen Jubiläen boten und bieten immer neue Anlässe zu Mar- kenausgaben – und damit zur Selbstvergewisserung. 1971 wurde
«50 Jahre Verfassung» begangen, bezogen auf die Verfassung von 1921 – eine geschriebene Verfassung gibt es in Liechtenstein allerdings schon seit 1818, eine substantielle ab 1862. Die Jubiläumsmarke von 1971
1945 Holmston die Internierung seiner Wehrmacht-Rus- sentruppe aushandelte) sowie das
Transformatorengebäude in Schaanwald, 1941 eilig erbaut, um aus dem damals grossdeutschen Vorarlberg Strom nach Eschen zur Pre- sta zu liefern, wo man 20 mm-Hülsen für Fliegerabwehr- geschosse produzierte, welche über Oerlikon-Bührle an die Wehrmacht geliefert wurden. Heute stehen diese und andere historische Gebäude aus verschiedenen Jahrhun- derten unter Denkmalschutz, als sichtbare
Zeitzeugen. Souveränitätssicherung Das machtlos kleine Liechtenstein bedurfte ständiger Absicherung der Souveränität. Stufe für Stufe nahm Liechtenstein seit der Nachkriegszeit den Weg interna-Abb. 25: 50 Jahre Liechtensteinisches Rotes Kreuz 1945–1995, Ursula Kühne, 1995 (oben). Abb. 26: Block 300 Jahre Liechtensteiner Unterland 1999 mit den fünf Unterländer Gemeinden, Louis Jäger, 1999 (unten). Kapitel_6_Geiger.indd 15611.06.13 15:49