Volltext: Jahrbuch (2012) (111)

230Rezensionen 
zeichnung dafür. Nicht ohne Grund begann man damals in den 1950er Jahren, alte Gegenstände zu sammeln, da- mit der Gegenstand und die Bezeichnung dafür «wenig- stens» dokumentiert waren. Doch Edwin Nutt, und das macht Jürgen Schremser deutlich, ist auch Erzähler und Kommentator. Er schaut nicht nur zurück, er hält auch fest, was gerade geschieht, was ihm schreibenswert erscheint. Andererseits findet sich in seinen Texten auch eine Heimatverbundenheit und Heimattreue, oft auch pathetisch. Jürgen Schremser bei der Buchpräsentation: «Es ist eine literarische Vater- landsliebe, die bei Edwin Nutt eine liechtensteinische Zeit- und Bewusstseinsreise durchmacht: Von den mili- tanten Tönen der antinationalsozialistischen und kapi- talismuskritischen Pfadfinderjugend um 1944/45, über eine fast unheimlich völkische, hochdeutsche Inbrunst in Feiergedichten der 1950er Jahre bis hin zur mundart- lichen Wehmut über das im Wohlstand der 1980er Jahre verloren gegangene Vaterland von einst.» Diese Bewusst- seinsreise bei Edwin Nutt mitzumachen laden Jürgen Schremsers subjektive Erklärungen ein. Diejenigen, die diese Zeit ganz oder teilweise miterlebt haben, werden sich wiederfinden und möglicherweise zu anderen Ein- sichten kommen. Die Jüngeren werden vieles zur Kennt- nis nehmen können und vielleicht einen neuen Zugang zur jüngeren Geschichte Liechtensteins entdecken. Edwin Nutt war 1989 Initiator der Liechtensteinischen Mundart-Stiftung. Diese Stiftung dankt ihm mit diesem bibliophilen Buch. Unter der Projektleitung der OSme- dien Anstalt Vaduz hat das Medienbüro Oehri & Kaiser AG, Eschen, ein sehr ansprechendes, 136 Seiten starkes, handliches Buch gestaltet. Für den Druck zeichnet die BVD Druck + Verlag AG, Schaan, verantwortlich. Form und Inhalt dünken mich eins, beides wertvoll, und damit prädestiniert, zur Hand genommen zu werden. Bildnachweis Liechtensteinisches Landesarchiv, 
Vaduz Anschrift des Autors Herbert Hilbe, Haldenstrasse 15, FL-9495 
Triesen 
Edwin Nutt war nicht nur Literat, sondern auch Sportler: Hier auf dem Bild zu sehen ist er als preisgekrönter Leichtathlet (Speerwurf) an den nationalen liechtensteinischen Jugend-Spielen 1940. Kapitel_10_Rezensionen.indd   23022.10.12   13:00
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.