Volltext: Jahrbuch (2012) (111)

202Vogt Paul: «Das Schwierigste, der Anfang, ist 
geschafft» 
sei und deshalb das Vaduzer Gesuch auch abgelehnt werden müsse. Da das Gesuch vom Landesverweser von Hausen unterstützt wurde, kritisierte Kaiser, «dass die Va- duzer näher bei der hohen Regierung seien als die Mau- rer-» Diese spitze Bemerkung genügte, dass der Landtags- präsident ihm auf Antrag des Landesverwesers eine Rüge erteilte, die auch im Protokoll festgehalten wurde.45 Tagungsort des Landtags war von 1863 bis 1867 das Gasthaus Kirchthaler in Vaduz. Nach dem Bau des ersten Landtagsgebäudes tagte der Landtag im sogenannten Ständehaus, bis er 1905 den Landtagssaal im Regierungs- gebäude bezog. 
ten selber die moralische Verwerflichkeit von Verleum- dungen höher, wobei sie sich vermutlich zuwenig be- wusst waren, dass die Grenzziehung zwischen Kritik und Verleumdung erhebliche Probleme aufwerfen musste. In der Praxis spielten solche Strafbestimmungen aber keine Rolle. Es ist lediglich ein Fall eines «ungezie- menden» Verhaltens eines Abgeordneten belegt: Gemäss Landtagsprotokoll meinte der Maurer Abgeordnete Mi- chael Kaiser am 20. Dezember 1876 anlässlich eines Ge- suchs der Gemeinde Vaduz für einen Armenunterstüt- zungsbeitrag, dass er im Jahr davor mit einem gleichen Gesuch für die Gemeinde Mauren «abgespiesen» worden In den ersten Jahren tagte der Landtag im Gasthaus Kirchthaler (Vaduzer Hof), (links oben). 1864 beschloss der Landtag, ein Landtagsgebäude zu erstellen. Am 18. Mai 1868 fand dort die erste Sitzung statt. Das Gebäude diente später u.a. als Realschule und wurde 1970 abgebrochen (links unten). Die erste Landtagssitzung im Landtagssaal im neuen Regierungsgebäude fand am 28. Dezember 1905 statt (rechts). Kapitel_9_Vogt.indd   20222.10.12   13:31
	        

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