Volltext: Jahrbuch (2011) (110)

97 Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 110, 2011105 
 Hier und im Folgenden nach den Interviews mit den ehemaligen tibetischen 
Flüchtlingen. 
Einige Tibeterinnen und Tibeter haben klare Vorstel- lungen, was sie in Tibet verbessern möchten. Positive Aspekte, die sie hier in Liechtenstein kennengelernt ha- ben, würden sie gerne dort einfliessen lassen. So sollte zum Beispiel das ganze medizinische Netz durch den Bau von Spitälern und durch die Einführung eines Kran- kenkassensystems verbessert werden. Ebenso streben sie eine Gleichwertigkeit unter den Tibetern an. Schliesslich möchten sie die Tibeter auch dazu anhalten, ihre Arbeit genau auszuführen. 
und Passamt den Familiennachzug. Die in Tibet befind- lichen Personen mussten sich nun bei den zuständigen Behörden gültige Reisepapiere beschaffen. Das Auslän- der- und Passamt registrierte die Familienangehörige am 7. Mai 1999 als zugezogen. Gemäss Auskunft des Ausländer- und Passamtes habe es bei den weiteren Gesuchen keine grösseren Kompli- kationen mehr gegeben. Mit Schreiben vom 6. Novem- ber 2001 teilte uns das Ausländer- und Passamt mit, dass bei vier Personen alle Familienangehörige, für die ein Gesuch gestellt worden war, eingereist sind. Insgesamt handelte es sich hierbei um zwölf Personen. Bei drei Familien war der Nachzug unvollständig, da nur für ei- nen Teil der Familienangehörigen ein Gesuch beantragt wurde. Fünf Personen haben bis heute keinen Gebrauch vom Nachzugsrecht gemacht. Gemäss den vom Auslän- der- und Passamt vorliegenden Unterlagen ist hier die Rede von insgesamt 14 Personen. In einem Fall gab es schliesslich keinen Familiennachzug, da diese Person alleinstehend ist. Zum heutigen Zeitpunkt bestehen beim Ausländer- und Passamt in Vaduz keine pendenten Gesuche in Be- zug auf die tibetische 
Familienzusammenführung. Zukunftswünsche, -aussichten und Ziele der 18 Flüchtlinge In ihren Gedanken und mit ihrem Herzen sind die ehe- maligen Flüchtlinge stets in Tibet. Alle 18 Tibeter wün- schen sich ein freies Tibet, und zwar für das ursprüng- liche Staatsgebiet sowie die Rückkehr des Dalai Lama nach Lhasa.105 Sobald dies geschehen wird, wollen die er- wachsenen Tibeter in ihr Heimatland zurückkehren. Ihre Kinder würden aber zum gegebenen Zeitpunkt selber entscheiden müssen, wo sie leben möchten. Bis dahin engagieren sie sich für ihr Tibet und setzen alles daran, dass viele Menschen von der vorherrschenden Situation in ihrem Vaterland in Kenntnis gesetzt werden. Weiter geben sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass China bald ein demokratisches Rechtssystem erlangen und dass dies positive Auswirkungen haben werde, damit Tibet wieder ein freier Staat werde. Gleichzeitig wünschen sie sich, dass die grossen Nationen dieser Welt zusammenstehen und sich für ein freies und menschen- würdiges Tibet einsetzen. Kapitel_3_Frick_Good.indd   9726.07.11   13:45
	        

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