Volltext: Jahrbuch (2011) (110)

150Liechtensteinisches Landesmuseum: Tätigkeitsbericht 
2010 
sitten sowie das Ende der keltischen Eigenständigkeit. Als Prunkstücke der Ausstellung sind wertvolle Kultge- genstände wie etwa die Votivfiguren Balzers, das Eber- figürchen von Altenburg, Teile des Hortfundes von Bad Buchau-Kappel und der Silberschatz von Lauterach zu sehen. Kontakte zum aufstrebenden römischen Reich werden durch Importfunde aus dem Mittelmeerraum, wie Weinamphoren, Griffel aus Elfenbein sowie blaue Schminke bezeugt. Die kürzlich entdeckten Funde aus dem Gebiet des Sep- timerpasses im heutigen Kanton Graubünden, die zwei- fellos vom Alpenfeldzug um 16/15 vor Christus unter Drusus und Tiberius, den Stiefsöhnen Kaiser Augustus, stammen, veranschaulichen das Ende der eisenzeitlichen Epoche im Bodenseeraum. In Zusammenarbeit mit der Landesarchäologie des Fürstentums Liechtenstein wird die Ausstellung im Landesmuseum durch ein sogenanntes Liechtenstein- Fenster bereichert.  In dieser kleinen Sonderschau wird ein Querschnitt von Objekten aus der gesamten Eisen- zeit in unserem Land präsentiert. Es wird dabei die Gele- genheit genutzt, neue Fundorte dieser Epoche erstmalig der Öffentlichkeit vorzustellen: u. a. Balzers-Rietle und Triesen-Meierhof. Ebenso wird in Kooperation mit dem Schulamt des Fürstentums Liechtenstein der Ausstellung ein eigener museumspädagogischer Bereich angeglie- dert, in dem ein neues Lehrmittel für die Primarschule vorgestellt wird.» (vgl. Homepage des Landesmuseums) Eine Herzensangelegenheit des Stiftungsrates war die Ausstellung «DIE RHEINREISE von den Quellen bis zur Mündung» von Louis Bleuler (1792–1850). Sie wurde am 26. März 2010 eröffnet und dauert bis 16. Januar 2011. Die Ansichten stammen aus der Sammlung Goop, die Adulf Peter Goop im Jahr 2010 dem Land Liechtenstein geschenkt hat. «1827 begann Johann Ludwig (Louis) Bleuler mit seinem künstlerischen Hauptwerk ‹Les vues les plus pittoresques des Bords du Rhin› – Der Rhein von den Quellen bis zur Mündung. Die Gesamtausgabe dieses imposanten Werks mit insgesamt achtzig Ansichten (Gouachen und Aquatinta Blättern) entstand in den Jah- ren 1827 bis 1842/43. Louis Bleuler nimmt den Betrachter mit auf eine Reise entlang des Rheins von den Quellen des Vorder- und Hinterrheins durch Graubünden, Liechtenstein, das 
Das Jahr 2010 war für das Liechtensteinische Landes- museum ein besonderes Ausstellungsjahr. Über ein Drit- tel mehr begeisterte Gäste haben das Museum besucht. Eine sehr erfreuliche Bilanz und ein Kompliment für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Ein neues Gesetz für das Liechtensteinische Landesmuseum brachte mehr Selbständigkeit für die Stiftung und mehr Verantwortung und Aufgaben für den Stiftungsrat. Des Weiteren musste nach der Rücktrittsankündigung des ausscheidenden Direktors lic. phil. Norbert W. Hasler die zukünftige Aus- richtung des Landesmuseums geplant 
werden. Sonderausstellungen Am 18. April 2010 ging die hervorragende und sehr gut besuchte Sonderausstellung 
«Welt der Wiegendrucke» zu Ende. Über den Inhalt der am 29. Oktober 2009 eröff- neten Sonderausstellung wurde bereits im Jahresbericht des Vorjahres ausführlich berichtet. Ein weiterer Glanzpunkt war die Ausstellung 
«Bevor die Römer kamen/Späte Kelten am Bodensee». Sie wurde am 15. Mai 2010 eröffnet und dauert bis 16. Januar 2011. «Die Ausstellung ‹Bevor die Römer kamen – Späte Kelten am Bodensee› widmet sich der letzten Phase der jüngeren Eisenzeit (150–15 vor Christus) in der Nordostschweiz, dem heutigen Liechtenstein und dem angrenzenden Ausland. Themen der Ausstellung sind Siedlungen, Wirtschaft, Religion, Tod und Bestattungs- Sonderausstellung «Welt der 
Wiegendrucke». 
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