Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

nerisch nachweist, dass – gegeben die beiden erstgenannten Annahmen – in der Gruppe der mittelstark politisch Involvierten die Wahrscheinlich- keit, dass Veränderungen der politischen Kommunikationsströme einen Meinungswandel bewirken können, am höchsten ist. Zusammenfassend kann man sagen, die wichtigsten Innovationen in Zallers Forschung zur Meinungsbildung (und politischem Verhalten) bestehen darin, dass er –die Heterogenität der Voraussetzungen in einer meinungsbilden- den Bevölkerung wirklich ernst nimmt, anstatt eine Gesamtbevöl- kerung mit einem einheitlichen Modell zu untersuchen. Er legt damit die Annahme nahe, dass die Mechanismen politischer Mei- nungsbildung bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich wirken. Das klingt banal, ist aber in der Praxis der politischen Mei- nungs- und Verhaltensforschung, wo üblicherweise alle Menschen mit dem gleichen Setting unabhängiger Variablen untersucht wer- den, alles andere als eine Selbstverständlichkeit. –die Vorstellung konsistenter und kohärenter Einstellungskomplexe aufgibt und damit die Annahme, jeder Mensch verfüge über eine «wirkliche» Meinung zur Sache, die folglich bei ähnlicher Aus- gangslage stets zu ähnlichem Verhalten führen wird. Er legt damit ein Modell nicht zufälliger Unregelmässigkeit nahe, in welchem der aktuell verfügbare Bestand relevanter und verfügbarer Beweggrün- de, die untereinander nicht unbedingt widerspruchsfrei, homogen und hochintegriert sein müssen, zur entscheidenden Determinante einer episodischen Meinungsäusserung wird. Die neuere Entwicklung der Schweizer Abstimmungsforschung ist von dem Bemühen gekennzeichnet, den Einfluss der öffentlichen Debatte 58Öffentlichkeit, 
öffentliche Meinung und Demokratie Tabelle 2: Wahrscheinlichkeit des Meinungswechsels als Reaktion auf eine hypothetische KommunikationsbotschaftPolitische Involvierung niedrigmittel hoch Prob (Rezeption).10.50.90 Prob (Akzeptanz / Rezeption).90.50.10 Prob (Wechsel = Rez x Akz).09.25.09 Quelle: Zaller 1992, 123.
	        

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