in der Öffentlichkeit wiederfinden. Öffentliche Meinungsbildung ist in- soweit vor allem daraufhin zu beobachten: –welche Akteure aufgrund welcher Ressourcen in welchen Foren der Öffentlichkeit zu Wort kommen, –ob und wie die unterschiedlichen Foren miteinander vernetzt sind, –welchen (möglicherweise dominierenden) Einfluss insbesondere Medienöffentlichkeit auf Versammlungs- und Begegnungsöffent- lichkeiten ausübt, –welchen normativen Anforderungen (bezüglich Offenheit, Diskur- sivität, Verständigungsorientierung) Öffentlichkeit gerecht wird oder nicht, –welchen Themenzuschnitt und welchen Deutungsrahmen (bezo- gen auf das zu untersuchende Problem) die Öffentlichkeit als «herrschende» öffentliche Meinung ausweist. Individuelle Meinungsbildung wird als ein Prozess verstanden, der zwi- schen die Konzepte öffentliche Meinung und Bevölkerungsmeinung ge- schaltet ist und insoweit darüber entscheidet, ob und in welchem Aus- mass die Bevölkerungsmeinung von der Öffentlichkeit geprägt wird. Dieser Prozess ist vor allem in Hinblick darauf zu beobachten: –wie stark der Effekt von öffentlicher Meinung auf welche Teil- gruppen des politischen Publikums ist, –welche weiteren Randbedingungen und Wirkfaktoren diesen Ef- fekt verstärken oder konterkarieren. Unter der Bildung der Bevölkerungsmeinung wird schliesslich ein rein «technischer» Vorgang der Aggregation individueller Meinungen ver- standen, wie er etwa in Wahlen und Abstimmungen oder durch Mei- nungsumfragen bewerkstelligt wird. Dieser Mechanismus ist vor allem darauf hin zu beobachten: –ob er von sich aus (!) spezifische Formen öffentlicher Kommuni- kation induziert (etwa Wahl- und Abstimmungskampf), die sich hinsichtlich beobachtbarer Merkmale vom Normalbetrieb öffent - licher politischer Kommunikation unterscheiden.33
Öffentlichkeitstheoretische Grund lagen Wirkungsspekulationen und Bearbeitungsoptionen, die den eigenen Absichten dienlich bzw. den Interessen anderer hinderlich sind.