Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

neigten keiner der beiden Deutungen erkennbar zu. Entlang der hier verfolgten Analyselogik fragen wir im ersten Schritt einmal mehr, inwie- weit die individuellen Deutungen mit der Zuwendung zu verschiedenen Kommunikationsforen der abstimmungsbezogenen Öffentlichkeit in Zusammenhang stehen (Abb. 30). Die in Abbildung 30 ausgewiesenen Mittelwertdifferenzen der drei Linien sind im Gruppenvergleich nicht gross, aber in allen Fällen statis- tisch überzufällig. Bezogen auf die wesentlichen Kommunikationska- näle ergibt sich ein differenziertes Bild. Zunächst ging regelmässiger Zei- tungskonsum offensichtlich mit erhöhter Resonanz des Pro-Framings einher. Der Befund konvergiert auffällig mit der in Kapitel 5 herausgear- beiteten Beobachtung, dass genau dieses Framing in der Medienbericht- erstattung deutlich schärfer konturiert war als das konkurrierende Deu- tungsmuster der Opposition. Insoweit könnte es sich hierbei tatsächlich um einen Framing-Effekt der Medien handeln, was aber noch zu testen ist. Demgegenüber schien das Pro-Framing in den mannigfaltigen Foren der Gesprächsöffentlichkeit nicht in gleicher Weise präsent gewesen zu sein. Jedenfalls war das Konter-Framing bei denjenigen Stimmbürgern, die regelmässig an Versammlungen teilnahmen und häufig politische Ge- spräche führten, verbreiteter als die Vertrauensformel. 308Entstehung 
und Entwicklung der Bevölkerungsmeinung Abbildung 30: Zusammenhang zwischen Informationsverhalten und Frame-Resonanz Resonanz Pro- und Contra-Frame Politische Gespräche Informationsveranstaltungen selten/nieregelmässig 
LandeszeitungenZuwendung Informationsquellen –2 
–1 
0 
1 
2 Legende: +2 = hohe Resonanz des Pro-Frames; –2 = hohe Resonanz des Contra-Frames.
	        

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