politische Bindungen verursacht wird. Genau dies ist offensichtlich der Fall. Parteibindungen an FL und VU führen zu einer wahrgenommenen Argumentationsschwäche, während Identifikation mit der Regierungs- partei positiv auf die wahrgenommene Überzeugungskraft der Argu- mente von Initiator und Regierung führte. Ausserdem ging von politi- scher Kompetenz (ebenso wie vom parallel getesteten Indikator für sys- tematische Informationsver arbeitung) ein deutlicher negativer Effekt auf die wahrgenommene Unterstützungswürdigkeit der Pro-Argumente aus. Das heisst, wer sich besonders stark für die Sache interessierte und/ oder eine aufwendige Auseinandersetzung mit der verfügbaren Informa- tionsbasis betrieb, war von der verfassungs- und demokratiepolitischen Begründung der Ja-Entscheidung auch unabhängig von seiner Parteibin- dung wenig überzeugt. Kommunikationsvariablen haben in diesem Mo- dell keinen eigenständigen Effekt, was nichts anderes bedeutet, als dass bestehende Neigungen in der öffentlichen Kommunikation eher be- 296Entstehung
und Entwicklung der Bevölkerungsmeinung Abbildung 29: Lineare Regression von Unterstützung der Pro-Argumente auf Parteiidentifikation, Kompetenz, Kommunikation und Soziodemographie Legende: n = 800; adj. R2 = 0.29. Methode: Einschluss. Koeffizienten sind standardisierte Betas. ** Koeffizienten bei weniger als 1% Irrtumswahrscheinlichkeit signifikant. PI =
Parteiidentifikation
PI Freie ListeZustimmung Pro-Argumente (Saldo)
PI VU PI FBP Politische Kompetenz Presse Gespräche Veranstaltungen Geschlecht Alter–0.28**
–0.16** +0.19** –0.24** n.s. n.s. n.s. –0.10** +0.12**