Wie oben berichtet, waren die ablehnenden Argumente innerhalb der Medienarena bis zuletzt deutlich präsenter als die befürwortenden. In- wieweit lässt sich die überwiegend negative Resonanz auf Pro-Argu- mente in der Bevölkerung also auf Mediennutzung zurückführen, und gab es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Nutzern der beiden Landeszeitungen? Um diese Frage zu beantworten, rechnen wir ent- sprechende Mittelwertvergleiche zwischen Befragten, die sich als täg - liche Nutzer der Zeitungen bezeichnen, gegenüber der Gruppe aller anderen. Dabei zeigt sich im Prinzip das gleiche Muster wie oben (Abb. 28). Zwar gibt es den vermuteten Zusammenhang und er ist sta- tistisch signifikant: Wer regelmässig eine der Landeszeitungen nutzte, liess sich von den Argumenten für die Vorlage weniger beeindrucken als medienabstinente Bürger. Allerdings war der Saldo der Zustimmung zu Pro- und Contra-Argumenten auch in der Gruppe der Wenignutzer und Nichtleser negativ. Der Vergleich der beiden Zeitungen (ohne Abbil- dung) erbringt ebenfalls einen erwarteten Befund. Bei den regelmässigen Nutzern des regierungsnahen Volksblatts ist die Ablehnung der Pro-Ar- gumente vergleichsweise moderat, bei einem allerdings immer noch ne- 294Entstehung
und Entwicklung der Bevölkerungsmeinung Abbildung 27: Zusammenhang von Informationsbezug aus öffentlicher Kommunikation und Unterstützung der Pro-Argumente –8
–7
–6
–5
–4
–3
0 –1 –2 mittel geringhoch
Saldo Zustimmung zu Pro- und Contra-Argumenten Information aus öffentlicher Kommunikation