Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

der Einfluss beider Variablen auf den Indikator für systematische Infor- mationsverarbeitung parallel geschätzt. Zusätzlich wird ein weiterer Indikator für Motivation einbezogen, nämlich die individuell wahrge- nommene Bedeutung des Abstimmungsthemas. Man kann vermuten, dass diejenigen, die einer Entscheidung hohe persönliche Relevanz zu- messen, im Allgemeinen zu sorgfältiger Informationsverarbeitung nei- gen und sich mithin den sachbezogenen Argumenten zuwenden werden. Schliesslich kann man auch erwarten, dass früh Entschlossene keinen Grund mehr sehen, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen, denn ihre Entscheidung steht ja bereits fest. Frühzeitige Festlegung im Stimmverhalten müsste folglich negativ mit zentraler Informationsverar- beitung korreliert sein. Sie indiziert einen Typ dogmatischer Meinungs- bildung (als Gegenpol zu argumentbasierter Meinungsbildung), bei dem man der «Gefahr», eine bereits gemachte Meinung durch Argumente er- schüttern zu lassen, absichtsvoll aus dem Wege geht. Wie üblich werden Alter und Geschlecht als Kontrollvariablen einbezogen. Fünf Variablen sind positiv mit systematischer Informationsverar- beitung korreliert. Sie erklären fünfzehn Prozent der Varianz in der ab- hängigen Variablen. Das Geschlecht liefert keinen signifikanten Erklä- 291 
Kognitive Effekte der öffentlichen Meinung Abbildung 26: Lineare Regression von systematischer Informationsverarbei- tung auf politische Kompetenz, öffentliche Kommunikation, Relevanzeinschät- zung, Alter und Prädisposition Legende: n = 800; adj. R2 = 0.15. Methode: Einschluss. Koeffizienten sind standardisierte Betas. ** Koeffizienten bei weniger als 1% Irrtumswahrscheinlichkeit signifikant, * Koeffizienten bei weni- ger als 5% Irrtumswahrscheinlichkeit 
signifikant. 
Politische KompetenzSystematische Informations- verarbeitung 
Zuwendung öffentl. Kommunikation Alter Wahrgenommene Relevanz Frühe Festlegung+0.23** 
+0.17** +0.11* +0.08* +0.08*
	        

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