schiedliche Kommunikationskanäle ist der Effekt tendenziell ähnlich, gleichwohl macht die Art der Beteiligung an öffentlicher Kommunika - tion einen Unterschied. Intensive Beteiligung an direkter Kommunika - tion (Gespräche, Präsenzveranstaltung) hat einen stärkeren Effekt auf die Auseinandersetzung mit den Argumenten als medialisierte Kommu- nikation (Zeitungen, Inserate). Die höchste Mittelwertdifferenz finden wir im Vergleich hoher und niedriger politischer Gesprächsintensität, die geringste Differenz (0,4 Skalenpunkte) bei starker oder geringer Be- achtung gedruckter Zeitungsinserate. Dass die unmittelbare Konfronta- tion mit Argumenten in der Gesprächssituation eher zur systematischen Informationsverarbeitung beiträgt als die Aufmerksamkeit für mehrheit- lich argumentationsschwache Inserate, erscheint unmittelbar plausibel, was nicht zuletzt für die Gültigkeit der Operationalisierung spricht. Im zweiten Schritt ist zu prüfen, inwieweit der Befund im multiva- riaten Modell Bestand hat. Wie oben dargelegt, betrachten Dual-Pro- zess-Modelle Motivation und Fähigkeit als die kritischen Variablen im Hinblick auf systematische Informationsverarbeitung. Da beide Fakto- ren, die hier im Konzept der politischen Kompetenz zusammengezogen wurden, auch auf die Beteiligung an öffentlicher Kommunikation ein- wirken, könnte der in Abbildung 26 dargestellte Zusammenhang nichts anderes als eine Scheinkorrelation darstellen. Um das zu prüfen, wird 290Entstehung
und Entwicklung der Bevölkerungsmeinung Abbildung 25: Zusammenhang von Informationsbezug aus öffentlicher Kommunikation und argumentbasierter Informationsverarbeitung 0
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6 mittel geringhoch
argumentbasierte Informationsverarbeitung Information aus öffentlicher Kommunikation