(Holbrook 2002; Craig u. a. 2005). Dabei spielt die Motivation, die von der wahrgenommenen Wichtigkeit des Themas ausgeht, zumindest für das heuristisch verwertbare Wissen über die Positionierung von Akteu- ren eine eigenständige Rolle. Zur Erklärung des sachbezogenen Wis- sensstandes von Stimmbürgern trägt diese Variable nichts bei. Sachwis- sen benötigt danach nicht nur motivierte, sondern auch befähigte Stimmbürger, während die Wahrnehmung eines Themas als wichtig zu- mindest dazu führt, dass sich Stimmbürger um heuristisch verwendbare Wissensbestandteile bemühen. Darüber hinaus gehen von den Kommu- nikationsvariablen schwache, aber eigenständige, signifikante und posi- tive Effekte auf beide Wissenstypen aus. Das trifft allerdings nur auf zwei der getesteten Variablen zu. Der Besuch von Informationsveran- staltungen und die Nutzung der gekauften Inserate für die eigene Infor- mation erbringen keine messbaren Wissenszuwächse. Im Hinblick auf das Positionswissen erklärt sich das schwache Abschneiden der Inserate durch die Umstände, denn keiner der Politiker, nach dessen Positionie- rung gefragt wurde, hatte eigene Inserate geschaltet. Dass Werbemedien im hier untersuchten Fall auch zum Faktenwissen der Stimmbürger 285
Kognitive Effekte der öffentlichen Meinung Legende: n = 800; adj. R2 = 0.21 bzw. 0.28. Methode: Einschluss, blockweise. Koeffizienten sind standardisierte Betas. Alle Koeffizienten bei weniger als 1% Irrtumswahrscheinlichkeit signifikant. Kontrolliert für
Parteiidentifikation.
Abbildung 24: Lineare Regression von Sachwissen auf politische Kompetenz, Relevanzeinschätzung, Mediennutzung und Soziodemographie Politische
KompetenzSachwissen Information
Cues
+0.27 +0.10 +0.16 –0.17
Presseberichterstattung Politische Gespräche Alter Geschlecht Wahrgenommene Relevanz+0.29
+0.15 +0.08+0.19 –0.09 +0.13