Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

Als 
information cuewurde die Kenntnis der Position von insge- samt vier prominenten Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft205 und zwei kollektiven Akteuren (Landesregierung, Mehrheitspartei) zur Initiative des Staatsoberhaupts definiert. Alle Genannten hatten sich in der Öffentlichkeit eindeutig positioniert und zeichneten sich ebenfalls durch hohe Medienpräsenz aus. Die Kombination von Inhaltsanalyse und Befragung erweist sich bei der Konstruktion beider Wissensskalen als klarer methodischer Vorteil gegenüber der Mehrheit von Forschun- gen in diesem Feld (Druckman 2005, 472). Die zweite Skala wurde in gleicher Weise gebildet wie die erste. Sie weist einen Mittelwert von 3,971 (± 0,066) aus, indiziert also ebenfalls einen hohen Informations- stand. Die Korrelation beider Wissen-Skalen ist lediglich mittelstark (r = +0,33), was die These unterstützt, dass hier tatsächlich zwei unter- scheidbare, wenn auch nicht völlig unabhängige Typen von Wissen ge- messen wurden. Abbildung 23 zeigt den Zusammenhang der oben eingeführten Summenskala für die Intensität des Informationsgewinns aus einer Mehr- zahl von Foren öffentlicher Kommunikation und den beiden relevanten Formen abstimmungsbezogenen Wissens. Abgetragen sind die Skalen- mittelwerte innerhalb der drei Gruppen. Dreierlei wird unmittelbar er- sichtlich. Erstens, die Nutzung frei zugänglicher Informationsquellen bringt einen Zugewinn an Faktenwissen. Zweitens, der Zusammenhang ist nicht linear: der Wissensunterschied zwischen geringer und mittlerer Zuwendung zu öffentlicher Kommunikation ist grösser als die Differenz zwischen mittlerer und starker Zuwendung. Drittens, der Beitrag öffent- licher Kommunikation zur Verbreitung von Informationskürzeln, in un- serem Fall Hinweise auf die Positionierung von Akteuren, ist grösser als ihr Effekt auf die Steigerung des unmittelbaren Faktenwissens. Der letztgenannte Effekt ist übrigens im Vergleich aller drei Kom- petenzgruppen stabil (ohne Abbildung). Selbst die Stimmbürger mit ho- her politischer Kompetenz gewinnen durch öffentliche Kommunikation vor allem Informationskürzel hinzu, in unserem Fall im Umfang eines 282Entstehung 
und Entwicklung der Bevölkerungsmeinung 205Es waren die alt-Regierungschefs Gerard Batliner (FBP, 1962-1970) und Mario Frick (VU, 1993–2001), die sich öffentlich gegen die Revisionsvorschläge des Fürs- tenhauses positioniert hatten, die alt-Regierungschefs Alfred Hilbe (VU, 1970– 1974) und Walter Kieber (FBP, 1974–1978), die sich für die Revisionsvorschläge aus- sprachen.
	        

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