Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

eine allgemein hohe soziale Reichweite haben und intensiv für politische Information genutzt werden, ist ihre Rezeptionsintensität naturgemäss im Referendumsprozess nur begrenzt steigerbar. Stärkere Effekte der Kompetenz gehen insoweit auf Formen direkten Engagements in inter- personaler Kommunikation und Versammlungsöffentlichkeiten aus. Die für Kampagnenakteure besonders interessante Gruppe der Stimmbürger mit mittlerer Kompetenz wird von den Werbemitteln besser erreicht als beide Vergleichsgruppen. Die wahrgenommene Relevanz der Abstimmungsvorlage besitzt einen eigenständigen Effekt auf die Bedeutung öffentlicher Kommuni- kation. Hierbei ist von einem kreiskausalen Zusammenhang auszugehen. Die politische Bedeutung eines Projektes ist keineswegs eine statische Grösse. Sie kann vielmehr durch eine lang anhaltende und intensive öf- fentliche Debatte befördert werden. Das lässt sich mit der Salience- These des Agenda-Setting-Ansatzes gut begründen. Die dadurch ver- stärkte Wichtigkeitsvermutung führt ihrerseits zu erhöhter Nachfrage nach öffentlich zugänglicher Information zum Thema. Frühe Festlegung in der Sache vermindert keineswegs die Neigung, sich weiterhin mit der Thematik des Referendums auseinanderzusetzen. Auch prädisponierte Stimmbürger haben offensichtlich ein Bedürfnis, auf dem Laufenden zu bleiben, vor allem wenn sie den Zwang verspüren, sich für ihre Haltung rechtfertigen zu müssen. Regelrechte Informationsabstinenz ist im Refe- rendumsprozess ein vernachlässigbares Problem, unabhängig davon, wie verfestigt die Präferenzen der Bürgerschaft im Einzelfall auch sein mö- gen. Selektive Zuwendung im Sinne der Konsistenzannahme geniesst vor allem das Informationsangebot von Gesprächs- und Versammlungsöf- fentlichkeit. Im Hinblick auf journalistische Medien als Quelle abstim- mungsrelevanter Information sind die dominanten Mediennutzungs- muster wirksamer als die Neigung zur 
Dissonanzvermeidung. 6.2Kognitive Effekte der öffentlichen Meinung Faktenwissen und Informationskürzel Dass die Bürger über ihre öffentlichen Angelegenheiten, die Art des Umgangs mit ihnen und die diesbezüglichen Positionen der relevanten politischen Akteure dazu Bescheid wissen sollten, ist Bestandteil der 278Entstehung 
und Entwicklung der Bevölkerungsmeinung
	        

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