Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

und nicht zuletzt die Medien mit einem Thema befassen, wächst bei den Stimmbürgern die Überzeugung, dass es sich um eine wichtige Sache handeln muss, für die man sich auch interessieren sollte, will man nicht vom öffentlichen Diskurs abgehängt werden. Der Status der Akteure und Institutionen, die einem Thema Aufmerksamkeit und Ressourcen widmen, überträgt sich gleichsam auf deren wahrgenommenes Gewicht. Eine solche Dynamik war auch im Liechtensteiner Verfassungskonflikt beobachtbar. Im Verlauf der letzten 14 Monate vor der Abstimmung, in der Zeit also, in der das Ausmass der medialen Behandlung Spitzenwerte erreichte und die eigentlichen Abstimmungskampagnen beider Lager ge- führt wurden, wuchs der Anteil derer, die der Entscheidung eine hohe auch persönliche Bedeutung zuwiesen, um rund 40 Punkte auf zuletzt knapp 89 Prozent der Stimmberechtigten (Marcinkowski 2007). Die Konsequenz der Bedeutungszuweisung wird in Abbildung 19 sichtbar. Wer einer Entscheidung hohe Relevanz attribuiert, ist eher ge- neigt, den öffentlichen Diskurs zu verfolgen, als ein Stimmbürger, dem die Abstimmung nicht so wichtig ist. Das gilt für direktes Engagement in gleicher Weise wie für indirekte, über Medien vermittelte Partizipa tion an öffentlicher Kommunikation. Zumindest was die Zeitungslek türe und die politischen Gespräche angeht, ist dieser Befund in allen drei oben ausgewiesenen Kompetenzgruppen stabil. Das heisst, die wahrge- nommene Themenwichtigkeit wirkt unabhängig von der politischen 271 
Beteiligung an öffentlicher Kommunikation Abbildung 19: Zusammenhang von wahrgenommener Relevanz der Entscheidung und Zuwendung zu öffentlicher Kommunikation ZuwendungPresseartikelGesprächeVeranstaltungen geringmittelhoch Wahrgenommene Relevanz der Entscheidung 012345
	        

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