Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

demgegenüber bei den Meinungsempfängern. Im Segment der weitge- hend passiven Zuhörer erreichte sie über 70 Prozent Zustimmung. Ob das ein Ergebnis interpersonaler Beeinflussung ist, bleibt zu prüfen. In vertikaler Lesart fällt auf, dass innerhalb der Gruppe der Befür- worter der Initiative immerhin rund neun Prozent der Stimmbürger von sich meinen, dass sie in politischen Gesprächen zu überzeugen versu- chen. Unter den Ablehnern war der Anteil an Meinungsführern grösser und (bezogen auf die Gesamtstichprobe) überdurchschnittlich. Der Be- fund deutet, wie schon einige vorhergehende, auf eine stärkere Präsenz und Sichtbarkeit der Nein-Position in der Gesprächsöffentlichkeit des Landes hin. Allerdings war der Vorsprung mit etwa fünf Prozentpunk- ten mehr Meinungsführern im Lager der Nein-Sager nicht wirklich sub- stantiell. Zusammenfassung Die allgemeine politische Gesprächsintensität ist in Liechtenstein ver- gleichbar mit der in anderen westlichen Demokratien. Danach bildet etwa ein Fünftel der Bevölkerung die besonders gesprächsaktive Öffent- lichkeit. Der Wert ist unabhängig von besonderen Ereignissen wie einer Volksabstimmung stabil. Der Anteil Inaktiver ist vergleichsweise klein. 262Öffentliche 
Kommunikation im Abstimmungsprozess Tabelle 37: Zusammenhang von Meinungsführerschaft und politischer Positionierung zur Verfassungsinitiative des Fürstenhauses (in Prozent) Ja-SagerNein-SagerEnthaltungGesamt Meinungsführer Zeilenprozent53.839.76.4100.0 Spaltenprozent8.914.48.3(N = 78) Austauscher Zeilenprozent55.437.07.6100.0 Spaltenprozent63.674.163.6(N = 540) Meinungsempfänger Zeilenprozent70.921.47.7100.0 Spaltenprozent27.411.527.4(N = 182) Gesamt 100.0100.0100.0 (N = 470)(N = 270)(N = 60) X2= 16.811, df = 4, p < .01; Cramers V = .15
	        

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