Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

Abstimmungs-Welle (August 2002 bis März 2003) Die vierte Welle dauerte von der Lancierung der Volksinitiative durch das Fürstenhaus im August 2002 bis zur Verfassungsabstimmung im März 2003. Den Auftakt bildete erneut der Versand eines kaum verän- derten Verfassungsentwurfs des Fürstenhauses an alle Haushaltungen (blau-rotes Büchlein).200Die grossen Parteien hielten sich in der Ab- stimmungsphase im Vergleich zu vorangegangenen Phasen mit Veran- staltungen zurück. Die FBP beteiligte sich lediglich an einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung, hielt aber ansonsten lediglich eine Sitzung des Landesvorstandes und einen Parteitag ab, welcher sich zu einem Ja zur Initiative des Fürstenhauses bekannte und die Initiative für Verfassungs- frieden ablehnte. Die VU beteiligte sich als Mitorganisatorin an ver- schiedenen Verfassungsveranstaltungen, brachte das Thema an mehreren Sitzungen des Landesvorstandes zur Sprache und hielt ebenfalls einen Parteitag ab, an welchem ein Nein für beide Initiativen beschlossen wurde. Eine Informationsoffensive wie im April / Mai 2000 und im Ja- nuar 2002 lancierte die grössere Oppositionspartei allerdings nicht mehr. Die FL beteiligte sich ebenfalls an mehreren Veranstaltungen und hielt eine Parteiversammlung ab, an welcher die Unterstützung für die Initia- tive Verfassungsfrieden und die Ablehnung der Fürsteninitiative be- schlossen wurde. Ansonsten wurde die Versammlungsöffentlichkeit in der Schlussphase weitgehend von fürstenkritischen Veranstaltern domi- niert: Frauen in guter Verfassung, Arbeitskreis Demokratie und Monar- chie, Demokratie-Sekretariat, Gruppe Wilhelm Beck, Initiativkomitee Verfassungsfrieden, Verein Trachter,201Subversive Enten,202teilweise ge- meinsam und mit Einschluss der VU und der FL. 244Öffentliche 
Kommunikation im Abstimmungsprozess 200Fürstenhaus 2002. Gleiche Aufmachung wie das rote und grüne Büchlein. 48 Seiten. 201Der Verein Trachter setzte sich aus Kunstschaffenden zusammen. Er wurde am 19. November 2001 gegründet und trat mit einigen öffentlichkeitswirksamen Ak- tionen in Erscheinung. So wurde u. a. am 20. Dezember 2001 anlässlich der Land- tagssitzung ein tonnenschwerer «Demokratie-Verstärker» aufgestellt, im Juni 2002 trat der Verein mit einer 20-seitigen Beilage im Volksblatt mit dem Titel «Weh & Oh» in Erscheinung. 202 Die «Subversiven Enten» waren eine Gruppe jüngerer Kunstschaffender, die sich im Sommer 2002 zusammenschlossen, um in der Verfassungsauseinandersetzung krea- tive Beiträge zu liefern (Hinweis zur Gründungszeit im Liechtensteiner Volksblatt, 19. Februar 2003).
	        

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