Volltext: Josef Schädler

Abstraktion = Josef Schädler, der Avantgardist 
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:VA-MARIA BECHTER = Als Josef Schädler 1960 in der Firma Hoval Arbeit findet, sind ihm 
lie Putzfäden und Schweissabfälle aufgefallen. Mit den Augen des Malers und des 
dauernd Suchenden sammelt er diese Materialien und integriert sie fortan in seine 
Bilder. Ganz im Sinne der «Ecriture automatique» verwendet er die Industrieabfälle in 
seinen Werken. Gleichsam einem Pinselduktus findet das Artfremde Einzug in die Ar- 
beit und ersetzt eine mit Farbe gezogene Farbspur. «Strukturelemente» nennt Josef 
Schädler die eingefügten Gegenstände. Selbstbewusst arbeitet er mehrere Jahre in 
dieser Technik. Schon die Surrealisten haben sich dem «Spiel» mit dem Alltäglichen 
n der Kunst zugewandt. So hat Max Ernst etwa die Collage, die Frottage - ein Ab- 
'ubbeln des Gegenstandes - oder auch die Assemblage in sein künstlerisches Werk 
ntegriert. Doch am auffälligsten ist die Ähnlichkeit von Schädlers Arbeiten, wie etwa 
jammertal, mit jenen von Yves Tanguy. Der zu den Surrealisten gehörende Franzo- 
;e hat ab Mitte der 1920er-Jahre immer wieder irreale, fantastische Landschaften 
Jemalt. Der Betrachter fühlt sich bei diesen Werken in eine Unterseelandschaft ver- 
setzt. Ein weiter Horizont gibt die Bühne frei, für biomorphe Geschöpfe - surreale 
Izeangestalten. Auch die Werke von Schädler aus den 1960er-Jahren zeugen von 
Jiesem surrealen Geist. Wobei bei ihnen die bei Tanguy gemalte Vision durch das 
Anbringen von realen Strukturen thematisiert wird. Wie ein hinterfangender Strudel, 
im Sinne einer Bühnenlandschaft, sind die Farbstrukturen auf der Leinwand ange 
legt, die malereifremden Materialen werden darauf platziert und greifen in das Ge- 
schehen ein, tragen zu einer verstärkten Bildtiefe bei und wirken befremdlich und 
‘aszinierend zugleich. Oder sie stehen wie alte vertrocknete Baumstämme in einer 
öden Landschaft und werden immer kleiner, zarter, heller. Hier verwendet Schädler 
die Abfallfäden, um eine Bühne zu konstruieren, die Bühne der leeren abgestorbenen 
Vaturerscheinung, in der sich der Horizont erst in der Ferne verflüchtigt. Neben 
diesen Fäden setzt Schädler auch die Pressluft-Düse ein und verwischt somit die 
3ildoberfläche. Die Farben werden dadurch”zusammengestaucht, übereinander ge- 
;chichtet - es bildet sich ein pastoses Gebilde. 
Jass diese Bilder eine Art Beklemmung und Befremdung hervorgerufen haben, soll 
mit folgendem Zeitungszitat angerissen werden: «Diese Ausstellung erfüllt ohne 
Zweifel eine besondere Aufgabe: sie bietet zum ersten Mal die Gelegenheit einer 
Konfrontation liechtensteinischer Bevölkerungskreise mit der gegenstandslosen 
<unst der Gegenwart. Wir müssen Entwicklungen von solcher Kraft - ob wir wollen 
der nicht - zum vielgestaltigen Ausdruck der Kunst des Jahrhunderts rechnen und 
ıns damit auseinandersetzen - auch in Liechtenstein.» Mit der Ausstellung ist Schäd- 
ers Gemäldeausstellung in der Volksschule Vaduz im Jahre 1963 gemeint. 
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