Volltext: Josef Schädler

tungsgebäudes selbst, wurde der Postautowarteraum obsolet und erhielt 2008 eine 
andere Funktion, was zum Verlust dieses Kunstwerkes führte. Der zweite Beitrag von 
Josef Schädler am Post- und Verwaltungsgebäude Vaduz findet sich an der Westseite 
des Aeule-Geschosses. Dieses Geschoss wurde bis vor Kurzem vom Postbetrieb Va- 
duz für die An- und Auslieferung der Paket- und Briefpost benutzt. Diese Funktion 
regte Josef Schädler an, die gesamte Westwand mit kubischen Formen zu bemalen, 
die an «Pakete und Briefe erinnern und in einer Bewegungskomposition symbolisch 
die Funktion der Post betonen» sollen. Es ist Auftrag des Staates als Bauherr und 
Eigentümer dieser Baute, wenigstens diesen Kunstbeitrag Schädlers dauerhaft zu 
arhalten. Beide Beiträge zu Kunst am Bau wurden 1976 entworfen und ausgeführt. 
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im Gemeindezentrum Triesen konnte Josef Schädler ab 1978 zwei Projekte ausführen. 
‘m Gemeindesaal führte er an der westlichen Innenwand eine reliefartige Skulptur 
aus, die mit fröhlichen Farben und fünf Orgelpfeifen aus der alten Kirche Triesen auf 
die Themen Gemeinschaft, Harmonie und Musik hinweisen. Ein wichtiger Beitrag in- 
tegraler «Kunst am Bau», der die Bedeutung und die räumliche Qualität dieses Saales 
unterstreicht. Mit dem Südtrakt des Gemeindezentrums setzte sich Josef Schädler 
sehr intensiv auseinander. Auf der Südfassade leuchtet - regengeschützt durch 
ein Vordach - eine über die ganze Fassade entwickelte streifenartige Wandmalerei, 
die sich früheren Alltagsthemen widmet: Das Thema «Rheinholzer» zeigt, wie ein 
Mann und eine Frau mit einem Karren gestrandetes Holz aus dem Rheinbett ziehen. 
Abstrakt gemalte Kieselsteine und Pflanzen ergänzen diese bildnerische Erzählung. 
Eine Fensterumrandung stellt mit dem Thema der «Feldarbeit» ebenfalls einen Aus- 
schnitt aus dem früheren Dorfleben dar. Die damalige Armut der Bevölkerung soll 
zum Nachdenken anregen. Dieser Bezug zu einem Teil des Dorflebens, das für viele 
kaum noch in Erinnerung ist, wird in dieser Arbeit Schädlers inhaltlich und künstle- 
risch treffend aufgezeigt. In ähnlicher Weise schmückt die Ostfassade ein Wandbild 
mit einer Darstellung zum Bauhandwerk. Beim Laubengang zur Erschliessung der 
dahinter liegenden Arztpraxis befindet sich ein langgezogenes Wandbild, das die 
zenster dieser Fassade zusammenbindet. Mit der figürlichen Malerei von Pflanzen 
soll auf die vielfache Heilwirkung von Pflanzen in der Medizin verwiesen werden. Alle 
jiese Wandmalereien korrespondieren in Form und Farbe miteinander. Sie greifen 
gestalterisch Vorgaben der Architektur auf und fördern mit ihren fröhlichen Farben 
und ihrer bildhaften Lesbarkeit die Auseinandersetzung mit der Triesner Geschichte. 
Bei der energetischen Sanierung des Gemeindezentrums ist die Verantwortung des 
3auherrn und der Baufachleute gefordert, dass diese wertvollen Beiträge zur Kunst 
am Bau geschützt und der Nachwelt erhalten werden. 
Kunst im öffentlichen Raum
	        

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