Volltext: Beiträge zur Kirchengeschichte Liechtensteins

Gemeindekrankenpflege 
In Balzers halfen ab 1873 die Paderborner Schwestern und nach ihnen die Schaaner Schwes- 
tern in der Krankenpflege, später auch in anderen Gemeinden des Oberlandes, in den Unter- 
länder Gemeinden die Schellenberger Schwestern. 
Bürgerheime und Krankenhaus 
Im Herbst 1869 entschied sich der Landtag fast einhellig für den Bau von Armenhäusern in 
den Gemeinden statt für eine zentrale Kranken- und Armenanstalt. ' So kam es zur Errichtung 
der ersten Armenhäuser, später Bürgerheime genannt, 1871 in Schaan, 1872 in Triesen, 1877 
in Mauren, 1892 in Vaduz und 1904 in Eschen. Überall waren es Schwestern von Zams, die 
die Betreuung übernahmen. In zwei Gemeinden folgten nach ihrem Wegzug die Schaaner 
Schwestern: 1952 bis 1980 in Eschen und 1954 bis 1979 in Mauren. 
Im Vaduzer Bürgerheim eröffnete 1892 der damalige Landesphysikus Dr. Felix Batliner eine 
kleine Krankenstation und eine Geburtsabteilung. Die Pflege der Patienten wurde von Zamser 
Schwestern übernommen. 
Die Arbeit in den Bürgerheimen war keine leichte. Deren Bewohner waren vor allem «Sozial- 
fälle», die zu betreuen waren: Alleinstehende, Hilfsbedürftige, Verwahrloste, Trinker usw. Da zu 
den Bürgerheimen eine Landwirtschaft gehörte, kam dazu die Arbeit im Stall und auf dem 
Feld. Geistig Behinderte wurden in der Regel in ausländischen Anstalten «versorgt»; die 1924 
gegründete Caritas Liechtenstein nahm sich ihrer an. 
1974 wurden die Bürgerheime reorganisiert und in der Folge neuen Zwecken zugeführt: Das 
Bürgerheim Vaduz mit seiner allmählich ausgebauten Krankenabteilung entwickelte sich bis 
1981 zum Liechtensteinischen Landespital, die Bürgerheime in Schaan (1979), Eschen (1980) 
und Triesen (1986) wandelten sich zu modernen Alters- und Pflegeheimen. Aus dem Land- 
wirtschaftsbetrieb des 1979 aufgelösten Bürgerheims in Mauren wurde 1987 eine landwirt- 
schaftliche Wohn- und Arbeitsstätte für geistig Behinderte (Birkahof). * 
Das St. Laurentius-Bad in Schaan 
Die Anfänge des St. Laurentius-Bades liegen um das Jahr 1934, als die Gemeinde Schaan 
dem Naturheilpraktiker Gustav Biedermann den Anbau eines Badehauses bewilligte. 1944 er- 
hielt Pfarrer Albert Emmenegger (S. 471) die Konzession zur Führung eines Badebetriebes 
und einer Kräuterapotheke. In der Hochsaison haben pro Woche bis zu 90 ausländische Pa- 
tienten Pfarrer Emmenegger konsultiert. Mitgearbeitet haben Schönstätter Marienschwes- 
tern, Schaaner Schwestern und Barmherzige Brüder aus Regensburg. 1948, 1957 und 1960 
erfolgten Erweiterungen des Bades. © 
' JbL 1, S. 158; 89, S. 76, und 94, S. 122-127. 
? HLFL: Bürgerheime (Frick, Julia). 
LVa 23. März 2006, S. 23. —- Regionalarchiv St. Elisabeth, Schaan 
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