lang) und Haushaltungsschule (Jahreskurse, Halbjahres- und Vierteljahreskurse). 1946 bis
1976 führten sie eine Höhere Töchterschule mit Internat, die ab 1976 als Realschule (ab 1980
mit 10. Schuljahr) geführt und 1991 vom Land übernommen wurde.‘
Gymnasium
Als für eine Mittelschulbildung im Land keine Möglichkeit war, wurden vor allem das Gymna-
sium in Feldkirch und die dortige Stella Matutina der Jesuiten (1856-1979), das ab 1856 von
den Bistümern Basel, Chur und St. Gallen getragene Kollegium Maria Hilf in Schwyz, die Klos-
terschulen in Disentis (GR), Einsiedeln (SZ), Mehrerau bei Bregenz (A), Stans (NW) usw.” Da
der Besuch eines Gymnasiums im Ausland mit Kosten verbunden war, entstanden verschie-
dene Stiftungen. So hinterließ der Maurer Pfarrer Alois Lutz (=> Bd. 1) 1836 errichtete Stipen-
dienstiftung für arme Studenten. Das Kapital dieser und oben genannter Stiftungen ist durch
die Kronenentwertung nach dem Ersten Weltkrieg wertlos geworden. In der Folge entstanden
neue Stiftungen vor allem zur Unterstützung von Theologiestudenten:
1924: «Fond für Priesteramtskandidaten»,
1932: «Josef und Anna Maria Beck’sche Stiftung»,
1934: «Fidelis-Verein», gegründet auf Anregung des Triesner Pfarrers Karl Kiefer (= Bd, 1),
1938: «Stiftung Buinger» vor allem für Theologie Studierende aus Eschen, benannt nach
Johannes Buinger (=> Bd. 2), der einen Zehntel seines Vermögens dafür vermachte,
1941: «Stiftung Andreas Marxer», angelegt in Grundstücken, und die «Stiftung Schafhauser».
Die erste Möglichkeit zur Mittelschulausbildung in unserem Land ergab sich, als die Gemein-
schaft der Salettiner-Patres am 4. Januar 1935 von der Gemeinde Balzers das Haus Guten-
berg, Balzers, erwarb und bis 1939 zwei Klassen des Gymnasiums führte. 1954 bis 1973
führten sie ein Lyzeum mit liechtensteinischer Matura.®
Am 15. September 1937 eröffneten aus Deutschland vertriebene Maristen-Schulbrüder in Va-
duz das Gymnasium Collegium Marianum. 1941 scheiterte das Bemühen einer Gruppe von
Eltern, auch Mädchen zuzulassen. 1943 fand die erste Matura statt. 1953 wurde das Gym-
nasium mit Matura eingestellt und als fünfjiährige Wirtschaftliche Mittelschule geführt. 1959
bewilligte der Landtag auf Ansuchen des Ordens die Wiedereinführung der Matura, die 1962
erstmals stattfand. 1968 wurde das Marianum in Liechtensteinisches Gymnasium umbe-
nannt; 1969 bis 1972 erfolgte der Bau des Schulzentrums im unteren Mühleholz.
1942 bis 1946 führten die Schaaner Schwestern ein Mädchengymnasium, unterstützt vor al-
lem von Prof. Albert Drexel (= Bd. 1). Ob dabei das erwähnte Scheitern der Zulassung von
Mädchen im Collegium Marianum im Jahre 1941 mit entscheidend war?
'. Der Pachtvertrag wurde 1995 ausgefertigt
Martin: Bildungswesen. S. 133-148.
Martin: Bildungswesen. S. 109-1171
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