Volltext: Was will Liechtenstein sein?

Doch trotz des Zuges zum Arbeitnehmerstaat gibt es gewisse An- zeichen zum Rückschwung des Pendels der Mentalitäten. Zunächst möchte ich an äussere Massnahmen von FBP-Regierun- gen erinnern, die die totale Verarmung und Verproletarisierung verhin- derten oder abmilderten: 30er Jahre –Kanalbau und Talmelioration –Einführung der obligatorischen Unfallversicherung 1932 50er Jahre aufwärts –Einführung AHV, IV –Eigenheimförderung (interessanterweise war die VU gegen diese Form der «Selbständigen»-Politik, sie wollte staatliche Mietzins - zuschüsse gewähren), Sparprämiengesetz –Einführung FAK, ALV, Sozialhilfegesetz Diese Massnahmen charakterisieren die FBP als soziale Partei. Von be- sonderer Bedeutung aber war die wirtschaftliche Entwicklung. Eine im- mer bessere Entlöhnung lässt den Liechtensteinischen Arbeitnehmerver- band LANV um seine Rolle sorgen. Die 1. Mai-Veranstaltung muss am 30. April durchgeführt werden, bei der wenigstens die Anwesenheit der Arbeitgeber sicher ist. Von Interesse ist auch die Veränderung der Stel- lung der Arbeitnehmer: Auch die Bildung ist generell im Steigen begriffen. 1980 gab es 390 Stu- denten. Die neue, sozial gesicherte, gut entlöhnte, teils auch wohlhabende, besser als früher gebildete Arbeitnehmer-Bevölkerung bringt unter neuen sozialen Bedingungen (wenn die Bevölkerung nicht total ver- wöhnt wird) wieder konservative und individuell-freiheitliche Menta - litäten. 52Texte 
aus dem Nachlass von Gerard 
Batliner Von der liechtensteinischen Wohnbevölkerung Jahr 1930 Jahr 1960 Jahr 1980Angestellte 
479(weniger als ¼) 1566(knapp ½) 5405(fast gleich)Arbeiter 
2004 3361 5555
	        

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