Volltext: Was will Liechtenstein sein?

III. ZWISCHENSPIEL Der unverhältnismässige Wohlstand war nicht zu halten. In Liechten- stein entbrennt eine fundamentale Auseinandersetzung über die Zukunft des Landes, über seine Möglichkeiten, über seinen Weg, über seine in- nere und äussere Ordnung sowie über den rechten Umgang mit den knap pen personellen, intellektuellen, kulturellen, ökonomischen, finan- ziellen, landschaftlichen Ressourcen. Es gibt welche, die dem Land keine Zukunft geben. «Holen wir noch heraus, was möglich ist, lange wird’s nicht mehr dauern», sagte mir vor über 30 Jahren ein angesehener Liech- tensteiner. Auf ihrer Seite sind nicht selten jene, die genügend Mittel und Stützpunkte haben, den Wohnsitz ins Ausland zu wechseln, wenn’s ih- nen hier nicht mehr passt. Und es gibt auf der anderen Seite solche, die hier bleiben müssen. Die für sich und ihre Kinder und ihre Kindeskin- der vielleicht bescheidenere, aber geordnete Verhältnisse wollen. Diese zweite Gruppe ist in der Mehrzahl, aber die erste Gruppe hat mehr Machtmittel. Ein Weniger an überschiessendem Wohlstand ist auch wirksamster 
Landschaftsschutz. IV. IN EINIGEN JAHRZEHNTEN Es gibt eine Vielzahl an möglichen wie überraschenden, nicht erwarteten Gross- und Kleinszenarien, an Haupt- und Nebenszenarien auf jedem Niveau. Die Zukunft ist erfinderisch. Eine kleine, schematische Aus- wahl: 1. 
Grossszenario: Die EU hat sich kompakt weiterentwickelt. Der EWR ist aufgelöst. Norwegen und Island sind der EU beigetreten, ebenso, nach langem Ringen, die Schweiz. Liechtenstein als Nichtmitglied der EU befindet sich irgendwie wieder in «Randlage» zwischen den EU- Staaten Schweiz und Österreich. Mit seinem «Mangel an Stoff und Kraft» (Karl Schädler) war Liechtenstein ausserstande, der EU beizutre- ten. Auch die EU mit ihrem grossen und hochkomplizierten Apparat für über zwanzig Staaten und mehr als dreihundert Millionen Einwohner hatte nicht die passenden Strukturen, Liechtenstein einen Platz in ihren 191 
Unser Staat
	        

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