Volltext: Was will Liechtenstein sein?

achten zu müssen, aussenpolitisch wie im Innern. Wir sind in die Lage versetzt, herkömmliche Schranken zu überwinden und unser Land als ein Objekt fast total zu verändern. Andere Probleme rühren daher, dass wir, umgekehrt, gegebene Befähigungen brach liegen lassen oder schlecht 
gebrauchen. IV. Ich möchte nun auf die vier Merkmale und die damit verbundenen Pro- bleme näher 
eingehen. 1.Unsere Bevölkerung Durch Jahrhunderte stellte sich die Frage nach ihrer Identität kaum, als wenig Ausländer in unser Land zogen und viele junge Liechtensteiner auswanderten, weil die Ernährungsgrundlagen fehlten. So hatte Mauren beispielsweise noch bis ins 19. Jahrhundert 111 Hausnummern. Wer ei- nen neuen Hausstand gründen wollte und keine Hausnummer hatte, musste auswandern. Mehr Ernährungsbasis war nicht da. Heute? Es muss niemand auswandern. Es fehlt an Arbeitskräften. Liechtenstein hat Ende 1989 28452 Einwohner, davon sind 10354 oder 36,4 Prozent Ausländer. Von den rund 19300 Arbeitsplätzen sind 11500 an Ausländer vergeben. Das sind 1150 Arbeitsplätze mehr, als überhaupt Ausländer bei uns wohnen. Die von den Grenzgängern ein- genommenen Arbeitsplätze haben sich von 1970 bis 1980 von 2600 auf 3300 erhöht, von 1980 bis 1989 von 3300 auf 6500. Wir sind heute in der Lage, die Beschäftigtenzahl für Banken, Treuhandbüros und für die In- dustrie steil ansteigen zu lassen und einen Banken- und Industriestaat von 50000 Einwohnern und Grenzgängern anzustreben oder zuzulas- sen. Nach einer wirtschaftlichen Studie von Professor Kneschaurek war die obere Grenze des volkswirtschaftlich Vertretbaren 1980 bei der Zahl von 3300 Grenzgängern erreicht, jetzt sind es 6500 Grenzgänger. Die Liechtensteiner sind in der Arbeitswelt bereits in der Minderheit. Sie sit- zen noch in den Verwaltungsräten, in der Regierung und im Parlament, meinetwegen am Stamm im Real und an der Versammlung der Stoffel - genossen.123 
Gedanken zu aktuellen Problemen des Fürstentums Liechtenstein
	        

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