Volltext: Egon Rheinberger (1870-1936) Zeitenwanderer

Dem Land geht ein Licht auf - Ein Freund des 
technischen Fortschritts 
Die wirtschaftliche Lage Liechtensteins während des Ersten Welt- 
krieges und in den Jahren danach war desolat. Die Textilbetriebe 
konnten infolge Rohstoffmangels nicht produzieren. Wie früher 
mussten auch damals zahlreiche Liechtensteiner als Saisonniers 
im Ausland arbeiten. Die Kronenwährung erfuhr eine starke Infla- 
tion, bis sie 1922 vollkommen wertlos wurde. Der Staat litt an 
einer chronischen Finanzmisere und führte 1924 ohne Rückspra- 
che mit der Schweiz die Frankenwährung ein. Mit Strassenbau- 
projekten und Rüfeverbauungen versuchte das Land, die Arbeits- 
losigkeit zu bekämpfen. Ein sehr bedeutender Schritt zur wirt- 
schaftlichen Entwicklung war in diesem Zusammenhang der Bau 
des Lawenawerks. 
Die Anfänge der Stromerzeugung in Liechtenstein gehen auf das 
Jahr 1883 zurück. Damals bauten die Weberei in Triesen und die 
Spinnerei in Vaduz eigene Elektrizitätswerke, weil die herkömm- 
lichen Wasserräder und der Einsatz von Gas für die industrielle 
Produktion nicht mehr ausreichten. 1901 entstand in Vaduz das 
erste öffentliche Elektrizitätswerk, zu dessen Vorstand 1908 Egon 
Rheinberger gewählt wurde. Einige Jahre später konnten Mauren 
(1906) und Eschen (1911) Strom von den Stadtwerken Feldkirch 
beziehen. Nach dem Ausbau eines Verteilnetzes waren ab 1921 alle 
Gemeinden angeschlossen. Aber erst mit dem Bau des Lawena- 
werks wurde die Stromversorgung zur Staatsaufgabe. 
Erste Ideen für die Schaffung eines solchen Lawenawerks reichen 
in das Jahr 1880 zurück. Nach einer Initiative von Landtagspräsi- 
dent Albert Schädler und einer positiven Beurteilung durch eine 
vom Landtag eingesetzte Kommission sprach sich das Parlament 
1914 für den Bau aus. Die Arbeiten wurden sogleich aufgenom- 
men. In der fünf Mitglieder umfassenden Lawenawerk-Kommis- 
sion sass auch Egon Rheinberger. Während des Ersten Weltkrieges 
ruhte der Bau aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Bedin- 
gungen. 1919 wurde das Projekt fortgesetzt, obwohl nicht klar war, 
wie dieses finanziert werden sollte. Schon im Sommer 1921 
musste der Bau wegen der Zahlungsunfähigkeit des Landes ein- 
gestellt werden. Im Dezember 1922 gründete der Landtag ein 
selbstständiges Landesunternehmen «Landeswerk Lawena» [seit 
1947 Liechtensteinische Kraftwerke (LKW)], welches das bereits 
erstellte Leitungsnetz betrieb, 
Als Anfang bis Mitte der Zwanzigerjahre mehrere Gutachten den 
wirtschaftlichen Nutzen und die Notwendigkeit eines Kraftwerks 
Rd 
Ein Freund technischen Fortschritt: 
Arthur Brunhart
	        

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