Volltext: Natur und Landschaft im Alpenrheintal

3. Die Aorta dieses Tales, der Alpenrhein, ist auch als wichtigster «Psy- chotop», als seelischer Lebensraum zu sehen. Aus der Sicht einer neuen Grenzkultur ist es wichtig, dass das Planungswerk seiner Revitalisierung in der Landschaft möglichst rasch und konkret umgesetzt wird. Damit wird das Alpenrheintal wieder sicherer, schöner, erlebnisreicher und na- turnäher. Die Wiederbelebung des Rheins ist für die Talgemeinschaft in den nächsten Jahrzehnten das grösste gemeinsame Reparaturwerk. 4. Die laufende Landschaftszerstörung darf nicht blind akzeptiert wer- den. Setzen wir uns für einen sorgfältigen Umgang mit Landschaft ein! Wir brauchen eine Gesellschaftsdebatte zur Steuerung der Aktivitäten in der Landschaft. Eine Landschafts-«Buchhaltung» in den Gemeinden mit einem Indikatorenset kann ähnlich den Börsenkursen den Erfolg oder Misserfolg unserer laufenden Bemühungen messen. Mit Hilfe einer Landschafts-Buchhaltung bekommt die Landschaft einen gesellschaft - lichen Faktor, dies regt zu Diskussionen an. Die Schaaner Binding-Stif- tung ermöglicht es, im Rahmen des Binding-Preises für Natur- und Um- weltschutz ein entsprechendes Pilotprojekt im Alpenrheintal durchzu- führen. 5. Die Nachhaltigkeits-Bestrebungen im Alpenrheintal brauchen Ideen- Lieferanten, in Form gemeinsamer institutioneller Einrichtungen und Gedankenanstösse, die in Beiträgen der Wissenschaft zu finden sind. Die Hochschule Liechtenstein versucht diesbezüglich etwas in Gang zu bringen. Sie schafft eine Plattform, die über die weitere Entwicklung im Alpenrheintal nachdenkt und in der Vertreter aus Wirtschaft und Dienst leistung, Raumexperten, Leute der Verwaltung und Wissenschaf- ter mitarbeiten. Der Sozialethiker und Binding-Preisträger Professor Hans Ruh postulierte für das Alpenrheintal ein Zentrum, in dem perma- nent an der Vision des Tals gearbeitet wird, mit Anstössen für den Ent- wicklungsprozess, in dem die Menschen an der Gestaltung der Vision und am konkreten Umsetzungsprozess beteiligt werden. Damit könnte der Nachhaltigkeitsgedanke in der Talschaft verankert und prozesshaft praktikabel gestaltet werden. 130Mario 
F. Broggi
	        

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