uns Zeit und Anstrengung kostet. In ihnen legen wir die Werte anders als in den Zielräumen – hier suchen wir die Effizienz, die Funktionstüch- tigkeit, die Geschwindigkeit. In unserer automobilen Gesellschaft be- deutet das Sattelschleppertaugliche Breiten und Kurvenradien, staufreie Schnellstrassen, überhaupt Autotauglichkeit. Es sind jene Räume, in de- nen kein Anspruch mehr besteht, ausserhalb der Gebäude für Qualität zu sorgen. Mittlerweile sind ganze Erwerbsräume (Industrie- und Ge- werbegebiete) zu Zwischenräumen geworden. Die einstigen Dorfein- gänge haben sich zu Ansammlungen von Gebäuden und Verkehrsflä- chen entwickelt. Einstige Verbindungsstrassen zwischen den Dörfern sind zu Autobahnzubringern geworden (Schlegel, 1997). Seit längerer Zeit schon ist sozusagen eine «Verzwischenraumung» unserer Land- schaft im Gange. Diese Entwicklung beschränkt sich nicht auf die neuen Bereiche ausserhalb der Dörfer, sondern erfasst zunehmend auch die öffentlichen und privaten Räume in den gewachsenen Siedlungen. Ob Strassenräume oder Industrie- und Gewerbegebiete – häufig sind diese neuen Zwi- schenräume eine landschaftsästhetische oder städtebauliche Zumutung. 117
Braucht der Mensch Landschaft? Abb. 14: Illustration der Entwicklung von der ungeteilten zur geteilten Land- schaft. Mit der horizontalen Schraffur ist der wachsende Zwischenraum darge- stellt.Lebensraum ErwerbsraumErlebnisraumFerienort