nen Gehölzstrukturen. Die Bilanz der Landschaftsentwicklung ist also auch abseits der Siedlung ziemlich durchzogen. Aufgrund der bisherigen Feststellungen ist es wohl nicht vermessen zu folgern, dass der Mensch in seinem Verhältnis zur Landschaft ziemlich gespalten ist. Wir sind hin- und hergerissen zwischen unserer emotiona- len Zugewandtheit zur Landschaft und unserem ökonomischen Han- deln, das mit Nutzung, Vermarktung und Konsum häufig in der Zerstö- rung endet. Wir bewegen uns zwischen den Sonntagshymnen auf die Landschaft und der Werktagsbehandlung, die oft eine Zumutung ist. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Landschaft zwar bewusst – das zeigen etwa die einschlägigen Gesetze. Aber sie befas- sen sich einzig mit den Perlen, und nicht mit der Alltagslandschaft. Zu- dem haben wir ein eher mager ausgebildetes Problemverständnis. Der Landschaftskonsum, dessen Tragweite und dessen Langfristigkeit wer- den von der Gesellschaft kaum wahrgenommen. Vor allem aber nimmt die Gesellschaft kaum zur Kenntnis, dass die Korrekturmöglichkeiten für die von uns verursachten Eingriffe insgesamt ziemlich beschränkt sind: Landschaft ist nur bedingt reproduzierbar, ihre «Selbstreinigungskraft» ist gering, und die Reparaturen nehmen oft lange Zeiträume in Anspruch. 110Heiner
Schlegel Abb. 12: Beurteilung einiger Entwicklungstrends in der Landschaft Quantitative Veränderungen in der Landwirtschaft Qualitative Veränderungen in der Landwirtschaft Qualitative Veränderungen Wald Qualität der Gewässer Qualität ökologisch bedeutender Flächen Bodenkonsum durch Siedlung und Infrastruktur Landschaftsqualität durch Siedlung und
Infrastruktur