– auf Bedürfnisse und Muster, die gesellschaftlich geprägt werden (So- ziogenese); – auf individuelle Bedürfnisse und Muster (Ontogenese). Mittlerweile liegen zahlreiche empirische Untersuchungen vor, welche diese Theorien abstützen. Die Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmuster von Landschaftsin- formationen, die sich im Laufe der biologischen Evolution entwickelt haben, zeichnen sich durch eine hohe zeitliche Stabilität und einen inter- kulturellen Charakter aus. Man könnte diese Muster als landschaftlichen Instinkt bezeichnen, den wir Menschen angeboren besitzen und der ein Relikt aus früheren Zeiten ist. Die Theorien dazu werden unter dem Be- griff «Habitat-Theorien» zusammengefasst. Der Kerngedanke besteht darin, dass der heutige Mensch instinktiv positiv auf Landschaften an- spricht, die in der Frühphase der Menschheit günstige Überlebensbedin- gungen anboten und die urmenschlichen Überlebensbedürfnisse am bes- ten befriedigen können. 102Heiner
Schlegel Abb. 3: Filter, welche die Wahrnehmung und Verarbeitung der Landschaftsin- formation beeinflussen. In ihrem Zusammenwirken definieren die verschiede- nen Prägungen auch die menschlichen Bedürfnisse an die
Landschaft.
Individuelle Prägung Gesellschaftliche Prägung Biologische PrägungVon
individuellen Präferenzen gesteuert, räumlich und zeitlich veränderlich Gesellschaftlich gesteuert, räumlich und zeitlich veränderlich Angeboren, instinktiv, überlebenswichtig hohe zeitliche und räumliche Stabilität Wahrnehmung / Verarbeitung / Beurteilung der Landschafts - information
Landschaftsinformation