Volltext: Natur und Landschaft im Alpenrheintal

licher zusammen mit ihrem Umfeld. Die gezeigten Charaktere entfalten ihre Identität erst vor der landschaftlichen Szenerie. Bei dieser Beschrei- bung  spielt die «landschaftliche», also die physische Landschaft, häufig eine gleichwertige Rolle wie die «soziale» Landschaft. Die Beispiele für solche Bedeutungen der Landschaft sind in der Literatur zahllos. Im Märchen klingen auch die Gefahren an, die von der Landschaft ausgehen und dem Menschen Angst machen. Eine besondere Rolle spielt dabei der Wald, in dem man sich verläuft und der zum Gefängnis oder zur Bedrohung wird. In vielen Filmen bilden erhabene Landschaften einen wesentlichen Bestandteil der Botschaft oder der Geschichte (Schäfer et al., 2005). In einzelnen Fällen ist die Landschaft sogar Gegenstand der Geschichte (z.B. im Film «The beach»). Landschaft ist in der Kunst unerlässlich und allgegenwärtig und spielt mehrere Rollen: sie ist Inspirationsquelle, sie bildet den räum - lichen Orientierungshintergrund für das Verständnis der Geschichte, sie bildet die emotionale Basis der Charaktere, und sie ist eigentlicher Ge- genstand, mit dem sich die Kunst schaffende Person 
auseinandersetzt. 1.3 Erkenntnisse zur Forschung der Landschaftsästhetik Wichtige Hinweise auf die Bedeutung der Landschaft liefert uns auch die mittlerweile recht breite Forschung zur Landschaftsästhetik, zur Land- schaftsbewertung und zur Landschaftswahrnehmung. Die Auseinander- setzung mit der Landschaft hat eine lange Tradition. Dennoch entstan- den verschiedene theoretische Ansätze hauptsächlich in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, und dies vor allem im angelsäch- sischen Raum. In der Zwischenzeit sind die verschiedenen theoretischen Bestandteile zu einem recht kohärenten Theoriegebäude zusammenge- baut worden (vgl. u.a. Hunziker, 2000; Köhler/Preiss, 2000). Etwas vereinfachend dargestellt gehen die theoretischen Ansätze davon aus, dass das Verhältnis des Menschen zur Landschaft – das heisst seine Bedürfnisse an die Landschaft sowie die Wahrnehmung und Verar- beitung der Landschaftsinformationen – hauptsächlich auf drei Faktoren zurückgeführt werden können (vgl. Abb. 3): –auf Bedürfnisse und Muster, die im Laufe der biologischen Evolution entstanden sind (Phylogenese);101 
Braucht der Mensch Landschaft?
	        

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