Volltext: Liechtensteinisches Verfassungsprozessrecht

sungsprozessrechtliche Kenntnisse besitzt, der gesamten Einleitungsfor- mel entnehmen. Die Rechtsprechungsformel «Das Gericht hat …zu Recht er- kannt», die der Staatsgerichtshof von der zivilistischen Praxis übernom- men hat121, schliesst bei Entscheidungen in Urteilsform die Einleitungs- formel ab.122Sie lautet beispielsweise bei einer Sachentscheidung (Urteil) im Individualbeschwerdeverfahren: «Der Staats- als Verfassungsge- richtshof hat in seiner nicht-öffentlichen Sitzung vom …, an welcher teilnahmen: …in der Beschwerdesache …zu Recht erkannt: ...».123 778Entscheidungsinhalt 
121Siehe Wille, Normenkontrolle, S. 306; vgl. für das Zivilprozessrecht Fasching, Lehr- buch, S. 746, Rz. 1480 und Rechberger/Simotta, S. 392, Rz. 650. 122Bei Beschlüssen des Staatsgerichtshofes heisst es in der Einleitungs- bzw. Recht- sprechungsformel: «Der Staatsgerichtshof …hat …beschlossen: …». Vgl. bei- spielsweise StGH 2005/16, Beschluss vom 20. Juni 2005, nicht veröffentlicht, S. 1 f.; StGH 2005/10, Beschluss vom 20. Juni 2005, nicht veröffentlicht, S. 1 f.; StGH 2004/21, Beschluss vom 21. Juni 2005, nicht veröffentlicht, S. 1 f.; StGH 2003/63, Beschluss vom 2. März 2004, nicht veröffentlicht, S. 1 f. Diese Praxis lehnt sich ebenfalls an das Zivilverfahren an. Vgl. Rechberger/Simotta, S. 443, Rz. 737. 123Siehe aus der jüngsten Praxis etwa StGH 2005/2, Urteil vom 27. September 2005, nicht veröffentlicht, S. 1 f.; StGH 2004/67, Urteil vom 22. Februar 2005, nicht ver- öffentlicht, S. 1 f.; StGH 2004/34, Urteil vom 28. November 2005, nicht veröffent- licht, S. 1 ff.; StGH 2003/64, Urteil vom 17. November 2003, nicht veröffentlicht, S. 1 f. In der früheren Praxis hat der Staatsgerichtshof in seinen Entscheidungen an- stelle der Wendung «zu Recht erkannt» noch mehrheitlich das Wort «entschieden» verwendet. Vgl. beispielsweise StGH 2003/32, Entscheidung vom 30. Juni 2003, nicht veröffentlicht, S. 1; StGH 2002/56, Entscheidung vom 18. November 2002, nicht veröffentlicht, S. 1; StGH 2002/39, Entscheidung vom 17. Februar 2002, nicht veröffentlicht, S. 1 f.; StGH 2000/40, Entscheidung vom 11. Juni 2001, nicht veröf- fentlicht, S. 1. Die Wendung «zu Recht erkannt» geht wohl auf das neue Staatsge- richtshofgesetz zurück. Vgl. dazu auch Wille, Normenkontrolle, S. 306. In den Art. 17 Abs. 1 und 2, 19 Abs. 1, 20 Abs. 1, 23 Abs. 1 und 37 Abs. 1 StGHG, welche die Entscheidung in den Individualbeschwerde- und Normenkontrollverfahren so- wie in den Disziplinarangelegenheiten regeln, heisst es jeweils: «Erkennt der Staats- gerichtshof, dass …». In den übrigen Verfahrensarten «entscheidet» der Staatsge- richtshof. Vgl. Art. 24 Abs. 1, 26, 27, und 28 StGHG.
	        

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