Volltext: Liechtensteinisches Verfassungsprozessrecht

Rechtsprechung keine Veranlassung gehabt, «von dieser Praxis abzuwei- chen, da nicht ersichtlich ist, inwiefern das Verfahren vor dem StGH höhere Anforderungen an den Rechtsvertreter stellen soll als das Revisi- onsverfahren vor dem OGH».1265Die Bemessungsgrundlage für den je- weiligen Tarif bilden die einschlägigen Vorschriften des Gesetzes über den Tarif für Rechtsanwälte und Rechtsagenten (Art. 3 ff.). Die Streit- wertbemessungsgrundsätze sind die gleichen wie für die Bestimmung der Gerichtsgebühren (Maximalstreitwert CHF 100000.– bzw. CHF 20000.–, CHF 5000.– oder 1000.–).1266Der Staatsgerichtshof wen- det in Fällen, in denen ein und derselbe Beschwerdeführer in zwei paral- lelen Verfahren jeweils mit einer gesonderten Individualbeschwerde an den Staatsgerichtshof gelangt, nur den TP 2 an, um dem verminderten Aufwand des Rechtsvertreters Rechnung zu tragen.1267Dem Beschwer- degegner gebührt im Individualsbeschwerdeverfahren in aller Regel nur Kostenersatz für eine einzige Gegenäusserung. Anders verhielte es sich etwa dann, wenn der Beschwerdeführer im Anschluss an die Individual- beschwerde ein weiteres wesentliches Vorbringen einreichen würde, zu welchem dem Beschwerdegegner Gelegenheit zu einer Duplik gegeben werden müsste.1268Kosten für eine Gegenäusserung kann ein Beschwer- degegner überhaupt nur dann geltend machen, wenn er vom Staatsge- 689 
§ 41 Kostenersatz bzw. Prozesskosten nicht veröffentlicht, S. 16; StGH 2002/71, Entscheidung vom 30. Juni 2003, nicht veröffentlicht, S. 13; StGH 2002/88, Entscheidung vom 30. Juni 2003, nicht veröf- fentlicht, S. 16; StGH 2004/9, Urteil vom 3. Mai 2004, nicht veröffentlicht, S. 16; StGH 2004/4, Urteil vom 28. September 2004, nicht veröffentlicht, S. 21; StGH 2004/69, Urteil vom 22. Februar 2005, nicht veröffentlicht, S. 26. 1265StGH 1994/19, Urteil vom 11. Dezember 1995, LES 2/1997, S. 73 (77); siehe auch StGH 1996/5, Urteil vom 30. August 1996, LES 3/1997, S. 141 (148); StGH 1996/36, Urteil vom 24. April 1997, LES 4/1997, S. 211 (217); StGH 2002/84, Entscheidung vom 14. April 2003, LES 4/2005, S. 252 (260); StGH 2002/45, Entscheidung vom 17. Sep- tember 2002, nicht veröffentlicht, S. 15; StGH 2002/71, Entscheidung vom 30. Juni 2003, nicht veröffentlicht, S. 13; StGH 2004/9, Urteil vom 3. Mai 2004, nicht veröffent- licht, S. 16; vgl. in diesem Zusammenhang auch StGH 2005/28, Urteil vom 27. Septem- ber 2005, nicht veröffentlicht, S. 23 und StGH 2005/29, Urteil vom 27. September 2005, nicht veröffentlicht, S. 25. In beiden Urteilen hat der Staatsgerichtshof festgehalten, dass nach ständiger Rechtsprechung nicht TP 4, sondern TP 3C anzuwenden ist. 1266Vgl. dazu vorne S. 676 ff. mit Rechtsprechungshinweisen. 1267StGH 2000/1, Entscheidung vom 7. Juni 2000, LES 2/2003, S. 71 (77). 1268StGH 1999/28, Entscheidung vom 29. Februar 2000, LES 1/2003, S. 5 (8 f.); vgl. auch StGH 2006/28, Urteil vom 2. Oktober 2006, nicht veröffentlicht, S. 38 f.; zur Problematik der Verfahrensparteien und ihres Kostenersatzrechtes im Individualbe- schwerdeverfahren hinten S. 694 ff.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.