Volltext: Liechtensteinisches Verfassungsprozessrecht

Im Individualbeschwerdeverfahren ist der obsiegenden Partei keine Entscheidungsgebühr aufzuerlegen.1247Eine Entscheidungsgebühr (Ur- teils- oder Beschlussgebühr) ist jedoch gemäss Art. 19 Abs. 2 GGG immer geschuldet. Sie wird im Individualbeschwerdeverfahren «direkt und voll- umfänglich der unterlegenen Verfahrenspartei überbunden».1248Fehlt eine entsprechende im Verfahren unterlegene Gegenpartei1249verbleibt die Ent- scheidungsgebühr beim Land.1250Da die Entscheidungsgebühr den Ver- 685 
§ 41 Kostenersatz bzw. Prozesskosten schwerde aus formellen Gründen als unzulässig mit Urteil (richtig: Beschluss) zu- rückweist, verlangt er gemäss Art. 19 Abs. 5 GGG die doppelte Entscheidungsge- bühr von CHF 1400.– anstatt gemäss Art. 19 Abs. 3 GGG die halbe Entschei- dungsgebühr von CHF 700.– In diesem Sinne auch falsch StGH 2003/81, Urteil (richtig: Beschluss) vom 21. Februar 2005, nicht veröffentlicht, S. 2 und 24 und ebenfalls nicht korrekt StGH 2004/39, Beschluss vom 27. September 2004, nicht veröffentlicht, S. 2, weil die halbe Beschlussgebühr auferlegt wird. Vgl. auch StGH 2005/44, Urteil (richtig: Beschluss) vom 27. September 2005, nicht veröffentlicht, S. 13 und StGH 2006/14, Beschluss vom 4. Dezember 2006, nicht veröffentlicht, S. 17; zu den formellen Voraussetzungen eines Rechtsschutzantrages vorne S. 458 ff. 1247StGH 2000/27, Entscheidung vom 19. Februar 2001, LES 4/2003, S. 178 (181); StGH 2001/12, Entscheidung vom 25. März 2003, LES 2/2005, S. 67 (73); StGH 2001/22, Entscheidung vom 17. September 2001, LES 5/2004, S. 154 (161); StGH 2003/51, Urteil vom 17. November 2003, nicht veröffentlicht, S. 23; StGH 2004/34, Urteil vom 28. November 2005, nicht veröffentlicht, S. 18; StGH 2005/9, Urteil vom 6. Februar 2006, nicht veröffentlicht, S. 26; StGH 2005/93, Urteil vom 3. Oktober 2006, nicht veröffentlicht, S. 28. 1248StGH 2003/97, Urteil vom 27. September 2004, nicht veröffentlicht, S. 23; siehe auch StGH 2000/1, Entscheidung vom 7. Juni 2000, LES 2/2003, S. 71 (77); StGH 2000/23, Entscheidung vom 5. Dezember 2000, LES 4/2003, S. 173 (177); StGH 2003/51, Urteil vom 3. November 2003, nicht veröffentlicht, S. 23; StGH 2004/69, Urteil vom 22. Februar 2005, nicht veröffentlicht, S. 26; StGH 2005/1, Urteil vom 28. November 2005, nicht veröffentlicht, S. 18; zum Erfolgshaftungsprinzip im Kos- tenersatzrecht und dessen Anwendung und Konsequenzen (Ausnahmen) auf das Staatsgerichtshofverfahren hinten S. 692 f. 1249Zur Problematik, wonach im Individualbeschwerdeverfahren der Beschwerdegeg- ner gar nicht unterliegende Verfahrenspartei im Sinne der Rechtsprechung des Staatsgerichtshofes sein kann, sondern die belangte Behörde die unterliegende Par- tei ist, wenn der Beschwerdeführer mit seiner Beschwerde erfolgreich ist, hinten S. 693 ff. 1250StGH 2003/97, Urteil vom 27. September 2004, nicht veröffentlicht, S. 23; siehe auch StGH 2000/1, Entscheidung vom 7. Juni 2000, LES 2/2003, S. 71 (77). In StGH 2005/79, Urteil vom 2. Oktober 2006, nicht veröffentlicht, S. 2 hat der Staatsge- richtshof ausgesprochen, dass die Entscheidungsgebühren beim Land verbleiben, obwohl es eine im Verfahren unterlegene Gegenpartei gegeben hat, welcher er sehr wohl die Parteienvertreterkosten der obsiegenden Partei auferlegt hat. Er begründet dieses Vorgehen nicht näher.
	        

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